1 Jahr Caritas-Beratungsstelle zu den Angeboten der Senioren- und Behindertenhilfe

Brilon/Altkreis. Seit einem Jahr berät Elisabeth Schilling Ratsuchende zu den Angeboten der Senioren- und Behindertenhilfe des Caritasverbandes Brilon.
Im Gespräch zieht sie Bilanz.
Welche Menschen nehmen die Hilfe Ihrer Beratungsstelle in Anspruch?
Elisabeth Schilling : Grob unterscheiden kann man drei Gruppen von ratsuchenden Menschen:
Zum einen die Senioren bzw. ihre Angehörigen, die in einer Notlage sind und schnell und unbürokratisch Hilfe brauchen. Weiterhin die Senioren, die zwar nicht direkt Hilfe brauchen, denen aber häufig eine familiäre Anbindung fehlt und die sich frühzeitig über Angebote, deren Finanzierung etc. beraten lassen.
Außerdem die Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung, bzw. deren Angehörige, die sich zu den stationären, in der Regel aber ambulanten Hilfsangeboten des Caritasverbandes informieren möchten
Welche Hilfen können   Sie in ihrer Beratungsstelle den Menschen konkret anbieten?
E. S.: Die meisten Menschen beschäftigen sich   mit einem Thema naturgemäß erst, wenn sie persönlich betroffen sind. So ist das natürlich auch mit den Fragestellungen zur Pflege und Betreuung von kranken Menschen oder Menschen mit einer Behinderung. Die Angebote sind heute sehr vielfältig und als Laie ist es oft schwer zu erkennen, welches Angebot für wen das richtige ist.
In einem persönlichen Beratungsgespräch geht es daher erst einmal darum, die betroffenen Menschen über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren, um dann mit ihnen herauszufinden, welche Hilfen aufgrund der Einschränkungen, familiären und persönlichen Erfordernisse das richtige Angebot darstellen. So auch wie evtl. verschiedene Hilfen miteinander kombiniert und flexibel gehandhabt werden können.
Scheitert die notwendige Hilfe nicht oft an den Kosten?
E. S.: Gerade in der Behindertenhilfe gibt es sehr viele Angebote und finanzielle Hilfen, die eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollen. Hilfe muss hier keineswegs an finanziellen Möglichkeiten scheitern. Auch die Einführung des persönlichen Budgets ermöglicht Menschen mit einer Behinderung   sich die individuellen Hilfen, die sie benötigen einzukaufen.
Viele, besonders ältere Menschen sind häufig nicht oder nur unzureichend über die verschiedenen   finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten bei Krankheit und Behinderung informiert. Durch Information und Unterstützung bei Behördenkontakten konnte hier auch schon vielen Menschen geholfen werden. Wer notfallmäßig Hilfe benötigt, dem wird auch kurzfristig bis zur Klärung der Situation - auch ohne vorherige Kostenklärung - durch den Caritasverband geholfen.
Weshalb wurde diese Beratungsstelle vom Caritasverband Brilon eingerichtet?
E. S.:   Die Beratungsstelle ist ein zentraler Anlaufpunkt, der unverbindlich und kostenlos zu allen o.g . Angeboten informiert und berät. Unverbindlich bedeutet auch, dass eben auch über Hilfen informiert wird, die nicht zwangsläufig vom Caritasverband gestellt werden, wenn es das passende Angebot für den Ratschenden ist. Hier kann auf Wunsch auch der Kontakt zu den entsprechenden Einrichtungen hergestellt werden.
Wie erreichen die Menschen sie?
E. S.: Zunächst einmal ganz unkompliziert telefonisch zu den Sprechzeiten mittwochs, 13.30 bis 15.30 Uhr, und freitags, 9.00 bis 11.00 Uhr unter 02961/97190, und natürlich zu diesen Zeiten auch persönlich in meinem Büro in der Caritas-Geschäftsstelle. Auch über die Internetseite des Caritasverbandes ist der Kontakt möglich. Da sich das Angebot auf den gesamten Altkreis Brilon erstreckt, bin ich auch gerne bereit, zu Hausbesuchen oder auf Einladung von Gruppen in die einzelnen Ortschaften zu kommen.
W o liegen derzeit Ihre Anfrageschwerpunkte?
E. S.: Durch die gesetzlichen Veränderungen und Vorgaben gibt es im Bereich Behindertenhilfe momentan Anfragen zum persönlichen Budget und darüber hinaus auch zur Pflegeversicherung. Diese betrifft natürlich auch den Bereich Seniorenhilfe. Hier liegt zurzeit der größte Informations- und Beratungsbedarf.