Brilon
. Familie und Beruf zu vereinbaren, das kann zu einer
Herausforderung werden. Die Barrieren sind bekannt: Beruflich sind es die
Arbeitszeiten, wie beispielsweise im Schichtdienst, die das Familienleben fremd
takten. Und auch die familiären Strukturen haben sich geändert. Das Mehrgenerationenhaus,
in dem drei Generationen füreinander da sind, ist schon längst nicht mehr der
Regelfall. Um diese strukturellen Lücken in der Kinderbetreuung zu schließen,
hat der Caritasverband Brilon e. V. (CVB) eine Konzeption für einen
Betriebskindergarten erarbeitet. Im Rahmen eines Runden-Tisch-Gesprächs wurde
das Pilotprojekt jetzt den lokalen und regionalen Unternehmen vorgestellt.
„Wir möchten mit unserem Angebot auf die Belange der Industrie und Wirtschaft
reagieren“, erklärt Heinz-Georg Eirund, Vorstand CVB, mit Blick auf die
Betreuungssituation von berufstätigen Eltern. Ein Betreuungsangebot, das sich
an alle Firmen der Region richtet. „Dafür mussten wir ein gänzlich neues
Konzept erarbeiten. Im Gegensatz zu der bekannten Form eines Betriebskindergartens,
in welcher die Betreuungseinrichtung direkt an ein Unternehmen angegliedert
ist, ist unser Angebot firmenübergreifend: Jedes Unternehmen kann Plätze
buchen“, erklärt Vorstand Heinz-Georg Eirund. Ein Angebot, das sich nach den
lokalen Gegebenheiten richtet: „Unsere Region ist ländlich geprägt. Trotzdem
ist Brilon ein Wirtschaftsstandort, den wir unterstützen wollen.“ Und dafür
setzt der Caritasverband bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie an.
Vertreter von zehn Unternehmen haben sich während des Runden-Tisch-Gesprächs
über den Caritas-Betriebskindergarten informiert.
Die Konzeption sieht 15 Plätze vor – sowohl für die Unter-3-Jahre als auch für
die Über-3-Jahre-Betreuung. Aktuell wird der Bedarf ermittelt, um die späteren
Öffnungszeiten festzulegen. Zur Wahl stehen drei Zeitvarianten. Die
Bedarfsanalyse wird zeigen, welche der drei Öffnungszeitenvarianten eingeführt
wird. Alle Öffnungszeiten liegen höher als die Zeitbuchungsmodelle des
Kinderbildungsgesetzes (KiBiz). Während die Öffnungszeitenregelung fix sein wird,
kann der einzelne Platz flexibel belegt werden. „Die Firmen können ihre
gebuchten Plätze nach dem individuellen Bedarf und auf die Wünsche ihre
Mitarbeiter abstimmen. Das heißt konkret, einen Platz können sich mehrere
Mitarbeiter und deren Kinder teilen – je nach Dienstplan“, betont Birgit
Kürmann, Leiterin des Caritas-Kindergarten St. Andreas und Mitarbeiterin im
Projektteam. Ein Gebäude mit passendem Raumkonzept samt Außengelände und
Parkmöglichkeiten für einen Betriebskindergarten wurde in Brilon bereits ausgespäht.
Im Juli will der Caritasverband endgültig den Bedarf an betrieblicher
Kinderbetreuung ermitteln. „Mit einer familienfreundlichen Personalpolitik wird
auch die Identifikation und Mitarbeiterbindung im Unternehmen gestärkt“,
unterstreicht Vorstand Eirund. Deshalb lädt der Caritasverband Brilon auch
Unternehmen ein, die sich bis dato noch nicht über den Betriebskindergarten
informiert haben. „Bis zum 19. Juli wollen wir die Bedarfsermittlung
abgeschlossen haben, um danach die nächsten Planungsschritte einzuleiten“, sagt
Fachbereichsleiter Thomas Schneider. Der Start des Caritas-Betriebskindergartens
ist für den 1. Januar 2014 geplant.
Ansprechpartner für Fragen
und Informationen ist Thomas Schneider unter Telefon (0 29 61) 97 19 48 oder
via E-Mail
t.schneider@caritas-brilon.de
Info:
Gute Gründe für einen
Betriebskindergarten
• Motivierte Mitarbeiter/-innen
• Weniger Fehlzeiten
• Positives Image des Unternehmens
•
Den Kosten für die Kinderbetreuung stehen wesentlich höhere Einsparungen
und Gewinne gegenüber
•
Die familienfreundlichen Maßnahmen senken die Kosten für die Überbrückung
der Elternzeit, familienbedingte Fluktuationen oder Wiedereingliederung nach
der Elternzeit
•
Die Kosten für die Neubesetzung einer Führungskraft belaufen sich auf etwa
eineinhalb Jahresgehälter
• Kürzere Elternzeit