Brilon.
Die Mitglieder der Vertreterversammlung des
Caritasverband Brilon e.V. trafen sich in diesem Jahr zentral in Brilon in den
Räumen der Werkstätten für Menschen mit Behinderung Hinterm Gallberg. Sowohl
der Geschäfts- als auch der Tätigkeitsbericht des Jahres 2009/2010 wurden dabei
einstimmig angenommen und somit wurde Vorstand und Geschäftsführung Entlastung
ausgesprochen
.
In seinem Grußwort sprach Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand allen
ehrenamtlich Tätigen – es sind rund 850 in den Caritaskonferenzen und
Helfergruppen der Kirchengemeinden Hochsauerland Ost und Waldeck - großen Dank
aus. Nach wie vor seien sie das „Fundament unserer Arbeit“. Ihnen legte er ans
Herz, auch einmal an sich selber zu denken, sich zu pflegen und so Kraft für
ihre wichtige Tätigkeit zu schöpfen. Ein Dank ging ebenfalls an die Koordinatoren
für Caritas Alice Lessing (Dekanat Waldeck) und Uli Schilling (Dekanat
Hochsauerland-Ost).
Caritas-Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund schloss sich mit einem umfassenden
Dank an die 750 hauptamtlichen Mitarbeiter
sowie
die Kooperationspartner an.
Positives Jahresergebnis
Für den Jahresabschluss 2009 konnte insgesamt trotz schwieriger
Rahmenbedingungen ein positives Jahresergebnis bilanziert werden. In den stationären
und teilstationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe, habe es eine
durchweg gute Auslastung gegeben, so Eirund. Die Finanzierung sozialer Dienstleistungen
unterliegt einem erheblichen Kostendruck. Insbesondere in der Alten- und
Krankenhilfe wird es immer schwieriger kostendeckende Ergebnisse zu erzielen,
was nur durch besondere Anstrengungen umsetzbar ist.
Nach wie vor stehe man in der Herausforderung Qualitätsanforderungen,
reale Kosten, Anforderungen an Dokumentation und
Organisation und die tatsächlich refinanzierten Kosten durch die Kostenträger in
Einklang zu bringen. Dem hohen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sei es zu verdanken, dass die Qualität der Arbeit in den 43 Diensten und
Einrichtungen trotz dieser Widrigkeiten auf sehr hohem Niveau bleibe.
Heinz Georg Eirund: „Der Caritasverband
Brilon hat eine hohe sozialpolitische Bedeutung und ist für die Menschen in
unserer Region ein verlässlicher und berechenbarer Partner.“ Darüber hinaus
stellte Eirund die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung heraus.
„Der Caritasverband Brilon hat sich zu einem innovativen Sozialunternehmen
entwickelt, entsprechende Strukturen geschaffen, und hält somit der zunehmenden
Ökonomisierung und dem steigenden Wettbewerb unter sozialen Dienstleistern
sowie den steigenden Trägerrisiken stand,“ so Eirund.
Trotz und gerade wegen dieser Entwicklungen: Die Caritas ist neben der Liturgie
und der Verkündigung eine wesentliche und tragende Säule der Kirche. Sie ist
eine Chance für die Kirche. Gerade in den veränderten pastoralen Strukturen
kommt dabei der Caritas eine wichtige Rolle zu. „Die Kirche muss ihren „Schatz
Caritas“ pflegen! Die Gemeinden müssen noch viel deutlicher ein Ort für Arme
und Benachteiligte sein“, so Eirund.
Noch näher am Menschen
Zu den aktuellen Strukturveränderungen gehört seit Beginn des Jahres auch
der Einsatz der sechs Fachbereichsleiter, die sich an diesem Nachmittag der
Vertreterversammlung vorstellten: Hiltrud Götte für den Fachbereich Beratung
und Soziale Dienste, Karen Mendelin (Fachbereich Alten- und Krankenhilfe),
Burkhard Stappert (Fachbereich Personal), Mark Keuthen (Fachbereich
Rechnungswesen, Controlling, EDV), Engelbert Kraft (Fachbereich Arbeit für
Menschen mit Behinderung) sowie Helmut Schäfer für den Fachbereich Behindertenhilfe.
Im Zuge der sog. Zukunftswerkstatt im Bereich Beratung und Soziale Dienste wird
es noch mehr Nähe zu den Menschen im Einzugsgebiet des Caritasverbandes geben,
da weitere Sprechstunden der Beratungsdienste in allen Städten des Altkreises
Brilon ab 1. November 2010 geplant sind.
Für die Gemeindecaritas konnte Koordinatorin Alice Lessing von Weiterbildungen
für Ehrenamtliche zu den Themen Projektvielfalt und Gesprächsführung berichten.
Neue Armutsprojekte wurden initiiert, wie der Warenkorb in Olsberg, der
erstmals am 6. Oktober seine Türen für Bedürftige öffnete.
Koordinator Ulrich Schilling ermutigte die anwesenden Ehrenamtlichen,
weiterhin in ihren Gemeinden um neue Mitglieder zu werben: „Ich weiß, wie
schwierig dies ist, doch versuchen Sie es weiter!“ Schließlich könne es für
viele ein Anreiz sein, etwas Gutes zu tun und auf diese Weise einen Beitrag zu
leisten.
Bei den Wahlen wurde Annegret Schirm als Vorstandsmitglied wieder gewählt.
Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand gab einen kurzen Sachstandbericht zur
geplanten neuen Satzung. „Hier wird es insbesondere um die Umsetzung neuer
gesetzlicher Auflagen gehen. Die Satzung wird auch dem Wachstum und der Größe
des Verbandes Rechnung tragen“, so Hillebrand.
Abschließend blickte Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund auf zukünftige
Projekte, zu denen unter anderen der Neubau am Seniorenheim St. Engelbert
Brilon gehört, der die Entwicklung zu einem umfassenden und vielseitigen
Seniorenzentrum bringen soll, sowie die Umbaumaßnahmen der Wohnhäuser für
Menschen mit Behinderung im Mühlenweg nach modernsten Konzepten und den neuen gesetzlichen
Anforderungen.
Diesmal traf sich die Vertreterversammlung in der Caritas-Werkstatt für Menschen mit Behinderung.