Brilon.
Das etwas trübe Maiwetter am vergangenen Sonntag tat
der guten Stimmung beim Caritas-Schützenfest der Menschen mit Behinderungen keinen
Abbruch. Ganz im Gegenteil: Zahlreiche Gäste und Besucher aus dem Umland ließen
es sich nicht nehmen, dem traditionellen Fest der St. Erhard
Schützenbruderschaft, das alle zwei Jahre stattfindet, beizuwohnen.
Begonnen wurde mit der Teilnahme an der morgendlichen Stadtbittprozession der
Propsteigemeinde Brilon. Nach dem Frühschoppenkonzert und dem Mittagessen in
der Schützenhalle folgte um 14 Uhr mit dem großen Festzug der erste Höhepunkt,
denn unter großer Beteiligung der Schützenbruderschaften des Stadtverbandes
Brilon, des Stadtschützenverbandes Brilon sowie einer Abordnung der
Schützenbruderschaft aus Hesborn und mit musikalischer Untermalung des
Historischen Tambourkorps der Freiwilligen Feuerwehr Brilon, der Musikvereine
aus Thülen und Rösenbeck (welcher auch zum Königstanz aufspielte), des
Spielmannszugs Züschen sowie der Jägerkapelle Hesborn ging es durch die
Briloner Innenstadt. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen und jubelten dem
Umzug mit den amtierenden Majestäten zu, um diesen nach der feierlichen und
stimmungsvollen Parade vor dem Rathaus wieder zur Schützenhalle zu begleiten.
Dort wurde bei Königstanz, Kaffee, Kuchen und Bratwurst dem zweiten Höhepunkt –
dem Vogelschießen - entgegen gefiebert.
Vorher nutzte Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand die Gelegenheit, die Gäste
– auch aus Kirche und Politik – zu begrüßen und vor allem, um ein großes
Dankeschön auszusprechen. Denn gerade durch das tatkräftige Zutun der
ehrenamtlichen Helfer und teilnehmenden Vereine ist ein Fest in diesem Umfang
erst zu stemmen und ein reibungsloser Ablauf – wie auch wieder an diesem
Sonntag – erst gewährt! Vertretern der helfenden Vereine wurden daher Urkunden
überreicht – zum Dank „für das Zeichen der Teilhabe und Integration“, das sie
mit ihrem Zutun setzen, so Heinz Hillebrand. Einen besonderen Gruß richtete er
auch an alle Mütter unter den Festgästen: zum Muttertag wurde ihnen von den
Menschen mit Behinderung jeweils eine Rose überreicht.
Nach einem spannenden Schießen auf den Birnenvogel konnte dann schließlich Hubertus
Nagel als neuer Regent der St. Erhard Schützenbruderschaft ausgerufen werden.
Die neue Majestät – gerade junge 50 Jahre alt geworden – trägt außerdem den
Titel des „Ehren-Zugaben-Dirigenten“ des Musikvereins Hoppecke. Zur Königin an
seiner Seite erwählte er Silvia Beck. Beide Majestäten sind Bewohner des St.
Elisabeth Wohnhauses in der Scharfenberger Straße.
Ebenso erfolgreich erwies sich beim parallel stattfindenden Auskegeln Frank
Josef Werner, der Maria Tuschen zu seiner Königin erkor. Beide Regenten sind
Bewohner des St. Hildegard Wohnhauses am Mühlenweg.
In gemütlicher und fröhlicher Runde klang schließlich wieder ein Schützenfest
aus, das Menschen mit und ohne Behinderungen in großer Zahl zusammenführte und
das durch den Besuch und die Unterstützung aller Gäste für alle Beteiligten als
ein fröhliches und stimmungsvolles Erlebnis in Erinnerung bleiben wird.
Der Erlös der Veranstaltung kommt der Stiftung der Caritas Behindertenhilfe
Brilon und dem Verein zur Förderung von Menschen mit Behinderungen Brilon e.V. zugute.
„Zeichen der Lebensfreude“: die neuen Majestäten Frank Josef Werner und
Maria Tuschen sowie Hubertus Nagel und Silvia Beck (v. li.) umrahmt von den St.
Erhard Schützen Oberst Karl-Heinz Gottesleben und Adjutant Uli Hildebrand.