Über Ziele und Utopien, Gelassenheit und Demut : Darüber sprachen Theo Köhler (Leiter der Caritas-Suchtberatung) und Psychologin Karin Schüler auf dem Ehemaligentreffen.
Brilon
. Seit 40 Jahren erhalten Menschen mit einer
Suchterkrankung professionelle Beratung und Begleitung durch die Sucht- und
Drogenberatung des Caritasverbandes Brilon auf ihrem Weg zu einem abstinenten
Leben. Alle zwei Jahre lädt das Team der Caritas-Suchtberatung ehemalige
Teilnehmer der Ambulanten Rehabilitation zum Wiedersehen ein. Rund 90 Gäste aus
dem Hochsauerlandkreis folgten zum 40. Jahrestag der Einladung in die St.
Martin Werkstatt Hinterm Gallberg.
Ganz ungezwungen wurde sich auf dem Ehemaligentreffen bei Kaffee und Kuchen ausgetauscht.
Eine Gemeinschaft, die Halt gibt: „Ich erinnere mich an meine Zeit in der
Therapie und was ich seitdem schon geschafft habe – das tut gut und gibt Mut
zum Weitermachen, auch wenn es nicht immer leicht ist“, erzählte ein
Teilnehmer. Auch für die Therapeuten war dies eine Gelegenheit, im Rückblick zu
erfahren, ob und wie die Behandlung geholfen hat. „Die Ehemaligentreffen sind
für mich so etwas wie persönliche Erntedankfeste, an denen ich sehen kann, dass
unsere Arbeit etwas bewirkt. Das ist auch für uns Therapeuten eine Bestärkung
in unserer Arbeit“, betonte Psychologin Karin Schüler. Aufgrund der gelungenen
Veranstaltung wird die Beratungsstelle auch in Zukunft alle zwei Jahre
regelmäßige Ehemaligentreffen durchführen, kündigte Theo Köhler, Leiter der
Beratungsstelle, an.
Das Impulsreferat zum Thema: „Krisen – Aufbruch in ein neues Leben?“ wurde von
Karin Schüler gehalten, die als psychologische Psychotherapeutin seit 1997 in
der Ambulanten Behandlung tätig ist und sich an diesem Tag zugleich von den
Reha-Teilnehmern verabschiedete, da sie die Beratungsstelle verlässt. „Sucht
ist eine – wenn auch ungünstige – Form der Krisenbewältigung, die wiederum in
neue Krisen führt“, erklärte Karin Schüler. Ausgehend von dieser Grundidee
stellte die Psychologin aufgrund ihrer therapeutischen Erfahrungen vor, wie und
wodurch Therapie bei der Bewältigung von Krisen helfen kann. „Dazu gehören
Elemente wie Ehrlichkeit, Begegnung, Konfrontation, Ziele und Utopien, Spaß und
Freude sowie Gelassenheit und Demut.“ Die Erläuterungen zu den einzelnen
Punkten gaben in der anschließenden Kleingruppenarbeit viele Anstöße, über die
eigene Krisenbewältigung nachzudenken und zu erkennen, was hilfreich für eine
zufriedene Abstinenz ist.
Weitere Informationen zur Suchtbehandlung in Brilon und Meschede sowie zu den
übrigen Beratungsangeboten der Sucht- und Drogenberatung unter Tel.: 02961-3053
sowie im Internet unter www.caritas-brilon.de