Brilon.
Letztlich zähle doch die Qualität, betonte
Weihbischof Matthias König bei seinem Besuch bei Vorstand und Geschäftsführung
des Caritasverbandes Brilon, nachdem ihm Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund
einen Überblick über aktuelle Projekte und Entwicklungen des Verbandes gegeben
hatte. Zuvor hatte Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand den Weihbischof im
Namen von Geschäftsführung und Vorstand herzlich begrüßt.
Im Spagat zwischen Wohlfahrt und betriebswirtschaftlichem Handeln wird sich der
Caritasverband Brilon auch zukünftig mit hohen Qualitätsstandards und
Fachkompetenz in seinen mittlerweile 43 Diensten und Einrichtungen dem
Wettbewerb stellen.
Weihbischof König zeigte großes Interesse für die aktuelle Situation, lobte den
Mut zur Veränderung und zu Unternehmungen wie Neu- und Umbaumaßnahmen und
erkundigte sich auch gezielt zu einzelnen Aspekten, wie der Situation in der
ambulanten Pflege.
„In unseren Projekten stellen wir uns immer die Frage „Wo ist Not? Wo werden
wir gebraucht?“ – aber auch „Wo müssen wir zusätzliche Angebote schaffen, um
die Kernangebote zu stabilisieren?“, umriss Heinz-Georg Eirund die
Ausgangslage. Daher wolle man den Besuch des Weihbischofs nutzen, nicht nur
Positives, sondern auch grundlegende Sorgen mitzuteilen. Ansprüche an den
Verband aber auch an seine einzelnen Mitarbeiter – gerade im Bereich Pflege und
Dokumentation – steigen weiter an, politische Gesetzmäßigkeiten schnüren ein
immer enger werdendes Korsett, wobei gleichzeitig der Bedarf an sozialer Hilfe
in der Gesellschaft steigt.
Forderung nach einer „Rücken stärkenden Kirche“
Auch ein gut aufgestellter
Caritasverband, der eben keine „Geiz-ist-geil-Mentalität“ fördere, habe
schwierige Zeiten zu überstehen, erklärte Heinz-Georg Eirund. Und er
formulierte ganz klar: „Kirche muss ihrer Caritas den Rücken stärken!“ Nicht
nur im Gebet, sondern auch im politischen Handeln!
Auch in den Reihen der Vorstandsmitglieder wurde der Wunsch formuliert nach
einem starken Rückhalt für die Caritas durch die Kirche und ihre Gemeinden vor
Ort. Caritas sei nicht nur Teil dieser Kirche, sondern auch eine ihrer
zentralen Aufgaben, so Vorstandsmitglied Dr. Julius Steinisch.
Weihbischof König sicherte diesen Rückhalt zu: „Caritas als eine der drei
Säulen der Kirche muss immer Priorität haben!“ Doch auch die Politik dürfe sich
nicht aus der Verantwortung ziehen, denn „das Kerngeschäft der Caritas, den
Armen und in Not geratenen zu helfen, wird heute zu ihrem größten Problem“, so
der Weihbischof. Wichtig sei der beständige, persönliche Kontakt zur Diözese
und zum Bistum nach Paderborn, wo „starke Partner“ vorhanden seien, so König
weiter.
Gerade in Zukunft muss sich die Caritas in einer immer weiter säkularisierten
Gesellschaft auf solche Partner verlassen können. Vorstandsmitglied Franz-Josef
Leikop hoffte in diesem Zusammenhang auf eine Kirche, die Prioritäten setze und
diese nachvollziehbar, finanzierbar und durchschlagskräftig mache.
Wie das Tagesgeschäft in den Einrichtungen und Diensten des Caritasverbandes
aussieht, davon machte sich Weihbischof Matthias König nach diesem
Zusammentreffen ein Bild, indem zu seiner Visitationsreise auch Besuche im
Tagespflegehaus St. Petrus und Andreas, im Warenkorb, St. Engelbert
Seniorenheim, in den Caritas Wohnhäusern und im Seniorenzentrum St. Josef
Hallenberg sowie bei den Ehrenamtlichen aus den Caritaskonferenzen gehören.
Mit einem Dankeschön für die gute Zusammenarbeit in den pastoralen Strukturen
auf Dekanatsebene setzte Dechant Michael Kleineidam als Vertreter der Kirche
vor Ort ein gutes Schlusswort unter dieses informative, kontroverse und
gleichzeitig herzliche Zusammentreffen.
Inmitten von Vorstand und Geschäftsführung des Caritasverbandes Brilon fühlte sich der Weihbischof sichtlich wohl .