Lust am Lernen:
Janina und Oliver haben ein kleines Rätsel für den
aufmerksamen Betrachter im Bild versteckt. Jowi Kirschbaum, Christa
Korves-Kallen und Leiterin Elisabeth Hess von der Caritas-Hausaufgabenbetreuung
im Alfred-Delp-Haus geben einen Tipp: „Irgendwo fehlt ein ‚U’“.
Brilon
. „Wir kommen gerne zum Lernen“, sind sich Janina und Oliver
einig, obwohl es die eher leidigen Hausaufgaben sind, die sie in das
Alfred-Delp-Haus (ADH) führen. Die beiden erledigen ihre Hausaufgaben lieber in
Gemeinschaft mit anderen Kindern und können dabei zugleich auf fachkundige
Schützenhilfe bauen. Das ADH bietet in Kooperation mit dem Caritasverband
Brilon eine kostenlose Hausaufgabenbetreuung an.
Immer dienstags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr öffnet Elisabeth Hess,
Leiterin der Hausaufgabenbetreuung, und ihr Team aus ehrenamtlichen
Mitarbeitern die Tür zum Dachgeschoss des ADH. Dort stehen kindgerechte Tische
und Stühle sowie ein Globus, der Duden nebst Lexika und unterschiedlichster
Lernlektüre im Regal. Eigentlich, fast wie in der Schule. Und genauso soll es
auch sein. „Die Kinder sollen möglichst selbstständig ihre Hausaufgaben machen“,
betont Elisabeth Hess, diplomierte Chemikerin. Da unterscheide sich die
Hausaufgabenbetreuung von der kostspieligen Nachhilfe. „Die Kinder sollten
schon eigenes Interesse am Stoff und am Lernen mitbringen“, sagt Hess.
Selbstverständlich sei jedoch, dass wenn Fragen und Unsicherheiten auftauchen,
die Erwachsenen den Kindern zur Seite stehen.
„Meine Noten sind besser geworden“, freut sich Janina und erinnert sich an eine
Eins minus in Chemie. „Ich glaube, dass so Fächer wie Mathe heute schwieriger
sind als früher“, spekuliert Janina. Eine Spekulation, mit der sie wohl richtig
liegt – allemal bei älteren Schülern. Da stehen unter anderem
Kurvendiskussionen auf dem Mathelehrplan – komplexer Stoff für Erwachsene, die
nicht (mehr) im Thema sind oder nie drin waren. Vereinzelt kommen auch
Zehntklässler ins ADH. „Die Mehrheit sind aber Grundschüler“, sagt Leiterin
Hess.
Um die Schüler beim Lernen bei Laune zu halten, lässt sich das Team etwas
einfallen. „Lesen im Gehen, zum Beispiel, oder einfach eine Bewegungspause“,
erzählt Jowi Kirschbaum. Der 69-jährige Fotohändler engagiert sich ehrenamtlich
in der Hausaufgabenbetreuung. „Als Rentner habe ich Zeit, und die kann ich hier
sinnvoll nutzen. Es gibt doch nichts Schlimmeres als Leerlauf im Alter.“ Seit
gut acht Jahren gehört Christa Korves-Kallen zum ehrenamtlichen
Hausaufgaben-Team im ADH. „Ich finde es toll, wenn die Kinder Erfolg haben. Das
gibt mir selbst Auftrieb“, betont die 57-jährige gelernte Kauffrau. Insgesamt
gehören sechs ehrenamtliche Kräfte zum Team. „Durch das Hausaufgaben-Angebot
wollen wir auch die Eltern entlasten“, sagt Leiterin Elisabeth Hess mit Blick
auf die Berufstätigkeit.
Janina und Oliver haben ihre Hausaufgaben beendet. Jetzt beginnt die Freizeit
und die kann gleich ein paar Treppenstufen weiter unten verbracht werden. „Auch
deshalb komme ich gerne zur Hausaufgabenbetreuung, weil ich danach sofort mit
den anderen spielen kann“, sagt Janina. Im Erdgeschoss stehen Kicker, Billard
und andere Spiele parat. Sie gehören zum Freizeitangebot des Offenen Treffs im
Kinder- und Jugendzentrum ADH.
Mehr Informationen über die kostenlose Hausaufgabenbetreuung vom Caritasverband
Brilon und dem Alfred-Delp-Haus erteilt Elisabeth Hess dienstags bis
donnerstags zwischen 15 und 16 Uhr unter Telefon (0 29 61) 30 56.