HOT – Haushalts-Organisations-Training
Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unwissenheit: Wenn Viele Problemlagen in einer Familie aufeinandertreffen, können ganz alltägliche und lebenswichtige Dinge zum übermenschlichen Kraftakt werden. Zum Einkaufen fehlen Kraft und Geld. Im Supermarkt weiß man nicht, was gesund und günstig ist. Zuhause hat sich das Chaos in zu vielen Ecken eingeschlichen. Die Tage, Wochen und Monate haben ihren Takt verloren. Der Überblick über das große Ganze ist abhandengekommen. Durch das HOT soll das Leben wieder Struktur bekommen, damit die Grundversorgung in der Familie langfristig gesichert wird.
Worauf das HOT abzielt:
- die Grundversorgung von Säuglingen und Kleinkindern zu sichern
- die Versorgung und altersgemäße Tagesstruktur von Kindern aufzubauen und zu halten
- die Hausarbeit und den Alltag zu planen und zu organisieren
- das Wissen um Kleider und Wäschepflege zu vermitteln
- das Wissen um Ernährung und die Zubereitung von Mahlzeiten zu vermitteln und einzuüben
- Bedarfsgerechtes Einkaufen zu lernen und mit vorhandenen Mitteln zu haushalten
- Ver- und Überschuldung entgegenzuwirken
- das Bewusstsein für Gesundheit und Körperpflege zu sensibilisieren
Wem das HOT hilft:
- Familien, die grundlegende Aufgaben der Ernährung und Hygiene von Kindern nicht bewältigen können
- junge Alleinerziehende
- Familien in der Familiengründungsphase
- Familien, die bereits über grundlegende hauswirtschaftliche Kenntnisse verfügen, die aber noch gefestigt werden können
- Familien mit geistigen oder seelischen / psychischen Behinderungen, die anleitende Unterstützung brauchen
- Familien mit Migrationshintergrund
Wie läuft das Haushalts-Organisations-Training ab?
- Das Training ist in vier zeitlich unterschiedliche Phasen gegliedert, die je nach Bedarf verkürzt oder verlängert werden können.
- Phase 1: Beratung, Planung und Vereinbarung über die Ziele zwischen Familie, Kostenträger und Familienpflegedienst
- Phase 2: In der Intensivphase kommt die Familienpflegerin täglich in die Familie, um gemeinsam die praktischen Handgriffe sowie die langfristigen Strukturen einzuüben.
- Phase 3: In der Stabilisierungsphase werden die erworbenen Kenntnisse gefestigt. Die Familienpflegerin zieht sich schrittweise aus dem Alltag zurück, ohne bei Fragen oder Rückschritten die Unterstützung aufzugeben.
- Phase 4: In der Überprüfungsphase hat sich die Familienpflegerin noch weiter aus dem Familienalltag gelöst, hält aber weiterhin über Hausbesuche Kontakt. Greifen die Strukturen und praktischen Kenntnisse langfristig, so wird das HOT erfolgreich beendet.