Winterberg.
Großer Bahnhof zur Einweihung – im wahrsten Sinn des
Wortes. Denn der Neubau der suchttherapeutischen Einrichtung Haus Nordhang hat
sich im Herzen Winterbergs in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof bereits in die
Umgebung eingefügt.
In einer Feierstunde mit Wortgottesdienst, den Pfarrer Heinz Koch durchführte,
nahm dieser auch die Segnung der neuen Räumlichkeiten vor. Vorträge und
Grußworte wurden vom heimischen Chor „Singing Circle“ sowie vom Brass-Ensemble
„Blech Connection“ aus Kaunitz musikalisch umrahmt.
Am neuen Standort finden seit dem Umzug im Juni 24 Bewohner ein Zuhause, das
nun voll und ganz den gesetzlichen Vorgaben des Wohn- und Teilhabegesetzes
entspricht. Diese umzusetzen war im bisherigen Haus in Altastenberg nicht
möglich.
Zur Einweihung am 8. Oktober konnten Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand,
Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund sowie Einrichtungsleiter Harald Koch den
Landtagsabgeordneten Hubert Kleff, Winterbergs Bürgermeister Werner Eickler,
die Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde,
Caritas-Vorstandsmitglieder, Caritaskonferenzen, zahlreiche Nachbarn sowie
Vertreter von LWL, Diözesancaritasverband Paderborn, Hochsauerlandkreis,
Landeskliniken und Fachkrankenhäuser und Einrichtungs- und Fachbereichsleiter
des Caritasverbandes Brilon begrüßen. Ein besonderer Gruß ging an die Bewohner
der Einrichtung sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die während der
Planungen, Bauarbeiten und Umzug viel Zeit und Energie investierten sowie zum
Gelingen der Einweihung beigetragen hatten.
Ein großes Dankeschön wurde an die Architektengemeinschaft Schmidt und
Mengeringhausen, Fachingenieure und Handwerker ausgesprochen, denen ein Bau
gelungen ist, der „insgesamt von einer freundlichen Atmosphäre lebt, die dem
Konzept der Einrichtung perfekt Rechnung trägt“, wie Heinz Hillebrand es
formulierte.
Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund betonte, dass der Caritasverband Brilon, der
momentan in den Vorgesprächen für eine weitere Werkstatt für Menschen mit
Behinderung in Winterberg steht, sich noch über die gesetzlichen Anforderungen
beim Neubau hinaus Ziele gesetzt habe: „Wir wollen nicht nur ein Heim bauen,
sondern den Menschen, die sich uns anvertrauen Heimat bieten. Wir möchten
Lebensqualität, Geborgenheit, Sicherheit und Vertrautheit bieten. Dabei soll
ihre Selbständigkeit erhalten und gefördert werden.“
Investitionen rechnen sich
Dass die dafür
erforderlichen Investitionen in die Suchthilfe nicht nur den Bewohnern, sondern
letztlich der Gesellschaft zugute kommen, griff auch Einrichtungsleiter Harald
Koch auf. Das bestehende Hilfesystem aus Beratung, Therapie und Nachsorge
arbeite sehr erfolgreich im Rahmen seiner Möglichkeiten, so Koch: „Auch
verschiedene Bilanzierungen der Rentenversicherer belegen: volkswirtschaftlich
gesehen rechnet sich die Investition in ein Hilfesystem.“
Die Idee zur sozialtherapeutischen Einrichtung entstand 1995 in den Reihen des
Caritasverbandes Brilon. Der auch noch heutige Leiter der Suchtberatung Theo
Köhler regte damals an, eine stationäre Einrichtung zu konzipieren.
Seit rund vier Jahren beteiligen sich viele der Bewohner an den
Caritas-Warenkörben in Winterberg und Medebach und leisten dadurch einen
wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.
Heimbeiratsvorsitzender Hans-Dieter Weiß dankte in seinem Grußwort den
Mitarbeitern von Haus Nordhang ganz besonders.
MdL Hubert Kleff sprach den Bewohnern „Achtung und Anerkennung“ aus und
bescheinigte den Mitarbeitern „menschliche Qualitäten“, die kein Wohn- und
Teilhabegesetz vorgeben könne.
Bürgermeister Werner Eickler sprach von einer „echten Bereicherung“ für die
Stadt und hieß Mitarbeiter und vor allem Bewohner am neuen Standort noch einmal
herzlich willkommen. Winfried Kersting vom Diözesancaritasverband Paderborn
betonte, dass hier „der ganze Mensch mit Leib, Geist und Seele im Mittelpunkt“
stehe.
Symbolisch besiegelte der Akt der Schlüsselübergabe die Einweihung. Das
Küchenteam von Haus Nordhang hatte kulinarische Köstlichkeiten für das
leibliche Wohl zusammengestellt, bevor am Nachmittag zahlreiche interessierte
Besucher die Möglichkeit zum Tag der offenen Tür nutzten, um die Einrichtung
kennen zu lernen. Torwandschießen, Luftballonwettbewerb, selbst geräucherte
Forellen, alkoholfreie Cocktails sowie einige Sonnenstrahlen rundeten den
gelungenen Tag ab.
Trafen sich zur offiziellen Einweihung: (von links) Hans-Dieter Weiß, Heinz-Georg Eirund, Willi Mengeringhausen, Harald Koch, Heinz Hillebrand, Hubert Kleff und Werner Eickler.