FOTO: Caritas Brilon
Bad Arolsen/Brilon. Armut ist näher, als viele denken - genau das erfuhren Firmbewerberinnen und Firmbewerber im Rahmen eines sozialen Projekts, das im März und April in Bad Arolsen stattfand. In drei Etappen begleitete Caritas-Koordinatorin Nadine Gebauer vom Caritasverband Brilon gemeinsam mit Pfarrer Peter Heuel und Teamerin Kristina Skiba die Jugendlichen auf dem Weg zu einem tieferen Verständnis für gesellschaftliche Herausforderungen - und zur Motivation, selbst aktiv zu werden.
"Actionbox MittelLos"
Bereits im ersten Termin wurde das Thema Armut und Ausgrenzung auf interaktive Weise vermittelt: Zum Einsatz kam die "Actionbox MittelLos". Sie ist darauf ausgelegt, Jugendliche für das Thema Armut in Deutschland zu sensibilisieren, über verschiedene Facetten von Ausgrenzung aufzuklären und bestehende Vorurteile abzubauen. Die Jugendlichen lernten dabei, wie verbreitet Armut auch in einem reichen Land wie Deutschland ist - und welche Rolle bürgerschaftliches Engagement spielt.
Im praktischen Teil des Projekts wurden die Jugendlichen dann selbst aktiv: Bei einer Spendenaktion vor dem Rewe-Markt in Bad Arolsen informierten sie Passantinnen und Passanten über das Projekt und baten sie, ein Teil mehr zu kaufen - Lebensmittel und Hygieneartikel, die anschließend bedürftigen Menschen zugutekamen. Zusätzlich konnten auch Spenden in einem von der örtlichen Caritaskonferenz selbstgebauten Osternest in der Kirche abgegeben werden.
Besuch der Bad Arolser Tafel
Der Höhepunkt des Projekts war der Besuch der Bad Arolser Tafel: Dort übergaben die Jugendlichen elf prall gefüllte Kisten mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln sowie Geldspenden. Sie erhielten Einblicke in die Arbeit der Ehrenamtlichen, lernten Abläufe, Zahlen und Herausforderungen kennen und begegneten Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind.
"Die Jugendlichen erleben hier ganz konkret, was Armut bedeutet - und wie wichtig das Engagement von Ehrenamtlichen ist", sagt Caritas-Koordinatorin Nadine Gebauer. "Wir möchten junge Menschen ermutigen, selbst aktiv zu werden - und zeigen, dass Ehrenamt auch flexibel, niedrigschwellig und wirksam sein kann." Das Projekt in der Firmvorbereitung zeigt: Soziales Lernen in der Praxis prägt - und stärkt das Bewusstsein dafür, dass jeder Mensch etwas bewirken kann.