Bad
Wildungen
. Im Vorsitz der
Caritaskonferenz Bad
Wildungen
hat es einen Wechsel
gegeben. Als Nachfolgerin von Frau
Gusig
steht
nun die bisherige zweite Vorsitzende Christine
Goebel „am Ruder“. Hier stellt sie sich einigen Fragen zu ihrem neuen Amt. Caritasverband:
Frau Goebel, als bisherige zweite Vorsitzende waren Sie bereits mit der
Vorstandsarbeit in der Caritaskonferenz betraut. Welche Neuerungen wird es mit
Ihnen als Nachfolgerin von Frau
Gusig
als erste
Vorsitzende geben? Gibt es konkrete Projekte/Ideen, die Sie umsetzen möchten? Christine
Goebel: Müttererholung, Bezirksbesuchsdienst und Haussammlungen können schon
seit einiger Zeit nicht mehr im selben Umfang wie früher geleistet werden.
Unsere Mitarbeiterinnen werden im Schnitt immer älter und es fehlt einfach an
Nachwuchs. Andere Aufgaben werden zusammen mit anderen Gruppen übernommen, wie
z. B. der Krankenhausbesuchsdienst und der Hospizdienst mit der Bürgerhilfe
„Wir für uns“. Wir möchten uns dem gesellschaftlichen Wandel stellen und mit
der neu gebildeten Caritaskonferenz Schwerpunkte auf einzelne Projekte legen,
wie z. B. Sprachpaten, Kochen mit Trauernden, das Projekt Rockzipfel.
CV:
Für
die Arbeit in der Caritaskonferenz werden neue Mitglieder gesucht. Welche
Voraussetzungen sollten diese mitbringen und was erwartet die neuen Helferinnen
und Helfer – welches Arbeitsumfeld beispielsweise?
C.
G.:
Bisher waren und sind
hauptsächlich Frauen bei uns tätig. Da viele berufstätig sind, wollen wir die
Schwerpunkte so aufteilen, dass jedes Aufgabenfeld zeitlich umrissen ist, so
dass jede Frau, jeder Mann, sich mit einbringen kann und über den zeitlichen
Umfang selbst bestimmt.
Wer bei uns mitarbeiten möchte, sollte Interesse an seinen Mitmenschen und
Sensibilität für die sozialen Bedürfnisse und Notlagen mitbringen.
CV:
Erfreulich ist die
Mitgliedschaft männlicher Konferenz-Mitarbeiter. Wird sich dadurch der
Charakter der Gruppe ändern? Was erwarten Sie als Vorsitzende von den
männlichen „Neuzugängen“? Womit möchten Sie neue Mitglieder, vor allem Männer,
für die Konferenz begeistern?
C. G.:
Allein durch den beruflichen
Hintergrund tun sich neue Aspekte und Vorgehensweisen, Blickwinkel, im Umgang
mit Menschen, auf und so bereichern die männlichen Mitarbeiter unsere Arbeit.
Wir erhoffen uns, dass sich auch weiterhin mehr Männer für die neue Arbeit
interessieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass häufig Hilfesuchende
den Rat von männlicher Seite schätzen.
Aus der Hausaufgabenhilfe der Diakonie weiß ich, dass die Kinder gern Hilfen
von männlichen Betreuern annehmen, deshalb denke ich, dass ein Projekt wie die
Sprachpatenschaft, bei der es um die Unterstützung im sprachlichen Bereich in
Form von Einzelförderung zu Hause, im Kindergarten oder in Schulen geht, auch
eine Aufgabe für Männer wäre.
Begeistern wollen wir damit, dass wir der sozialen Kälte in der heutigen
Gesellschaft
und der Isolation
Benachteiligter gemeinsam entgegen treten wollen. Diese Arbeit wirkt bereichernd,
man selbst gewinnt Kompetenzen hinzu, Selbstbewusstsein, Schärfung des Blickes
für soziale Notlagen, Ausbau persönlicher Fähigkeiten und Begabungen,
gemeinsame schöne Erfahrungen und Kontakte in der Gruppe.
CV:
Sie sprachen noch von weiteren Projekten, die Sie sich für die
Caritaskonferenz Bad
Wildungen
vorstellen könnten?
C. G
.: Ja, dazu gehört z. B.
Kochen für Trauernde: ein solches Projekt wurde bereits in der Caritaskonferenz
Bad Arolsen verwirklicht. Dort treffen sich Alleinstehende und Trauernde, um 1x
im Monat gemeinsam zu kochen und zu essen – und sich so auszutauschen.
Begleitet wird die Gruppe durch Seelsorger aus der Gemeinde.
Das Projekt Rockzipfel richtet sich
generationsübergreifend
an Ältere und junge Familien. Kleinkinder werden 1x pro Woche von Senioren
betreut. Wir werden dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem
„Mehrgenerationenhaus Alte Schule“ und weiteren interessierten Partnern
umsetzen
CV:
In wie fern ist die Zusammenarbeit mit anderen
caritativen
Gruppen vor Ort – z. B. der Diakonie – möglich bzw. angestrebt? In welchen
konkreten Punkten kann man ggf. zusammenarbeiten?
C. G.:
Frau
Hartmann-Samiec
vom Diakonischen Werk hat ihre
Unterstützung bei der Entwicklung des Projektes Sprachpaten zugesichert. Sie
hat mit diesem Projekt bereits in Korbach Erfahrungen sammeln können, wo gerade
eine solche Gruppe gegründet wird. Deshalb wollen wir nicht nur Mitglieder aus
unserer Gemeinde ansprechen, sondern auch andere Interessierte aus unserer
Stadt.
Durch Zusammenschluss mit anderen Gruppen kann man Energien bündeln, die
unserer Gemeinde zugute kommen, gemeinsam erreicht man mehr! Unsere Arbeit
richtet sich an Menschen in Not, unabhängig von Konfession oder Herkunft. Es
geht um den Auftrag der Kirche oder wie Papst Benedikt XVI in seiner Enzyklika
formuliert: „Die Menschen, die Not leiden, brauchen die` richtig` fachliche
Zuwendung. Sie brauchen aber auch und vor allem `Menschlichkeit`, sie brauchen
die `Zuwendung des Herzen`.“
CV:
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit der neuen Koordinatorin Alice
Lessing und wie sieht diese Arbeit konkret aus?
C. G
.: Mit der Einrichtung
der Koordinatorenstelle wird eine notwendige Beratung und Begleitung der
ehrenamtlichen Arbeit vor Ort seitens des Caritasverbandes Brilon
gewährleistet. Wir erhoffen uns vor allem Unterstützung beim Anstoßen neuer
Projekte, Anregungen für neue Aktivitäten und Aktionen sowie eine
Qualifizierung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter durch Fortbildungsangebote.
Die gesamte Kommunikation mit anderen Caritaskonferenzen im Dekanat sollte
davon profitieren.
CV
:
Welche Wünsche bringen Sie persönlich für Ihre neue Aufgabe mit? Woraus
schöpfen Sie ihre Kraft und Motivation?
C. G.:
Mein Wunsch ist, dass
unsere Kirche wieder ein „Gesicht“ bekommt, zu einem Ort wird, an dem man sich
kennt und aufeinander stützen kann und aus dem heraus offen sein kann für
Menschen von außen, die die Unterstützung aus dieser Gemeinde benötigen.
Motivation ist für mich immer wieder Jesus, sein Leben und sein Einsatz für
benachteiligte Menschen. Kraft kann ich gewinnen aus meinem Leben in der
Familie und der Gemeinschaft in der Caritaskonferenz.
Wir hoffen auf viele neue Mitarbeiter, die sich für unsere Aufgabe begeistern,
interessieren und mitreißen lassen.
Bei Interesse oder Fragen zur Mitarbeit
können Sie sich bei Christine Goebel, Tel. 05621-71085, Klaus Ulrich,
Tel. 05623-933615, Marie
Segeler
, Tel. 05621-71180
oder im Pfarramt Bad
Wildungen
melden.