Olsberg.
Mit einer Feierstunde wurde am 4. Oktober der
Caritas-Warenkorb in Olsberg offiziell eröffnet. Erstmals „in Betrieb“ ging er
am Mittwoch, 6. Oktober, in den Räumlichkeiten der ehemaligen
Krankenhaus-Apotheke oberhalb der Grundschule (Am Schwesternheim 7), die die
Olsberger St. Nikolaus Kirchengemeinde kostenlos zur Verfügung stellt. Parkplätze,
großzügige Räume mit zahlreichen Regalen und die zwar zentrale, aber trotzdem
etwas geschützte Lage machen den Standort geradezu ideal.
„Eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel“ nannte der stellvertretende Landrat
Rudolf Heinemann in seiner Ansprache zur Eröffnung die Idee des Warenkorbes.
Zwar sei Armut ein „Dauerbrenner“ in Politik und Medien, werde aber seiner
Ansicht nach noch immer nicht als „Kardinalproblem“ wahrgenommen, so Heinemann.
„Bestechend einfach und gut“ sei das Projekt auch, um Waren und Lebensmittel,
die in unserer Überflussgesellschaft sonst vernichtet würden, einem guten Zweck
zuzuführen.
Zuvor hatte Caritas-Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund in seiner Begrüßung
betont, dass die Bekämpfung von Armut „ein Zeichen christlicher Nächstenliebe“
sei, welches besonders die Ehrenamtlichen in ihrem engagierten Einsatz in den
sozialen Einkaufsmärkten zum Ausdruck brächten. Ihnen dankte der
Geschäftsführer ganz besonders. Gerade in Olsberg – nach Brilon, Winterberg und
Medebach der vierte Standort eines Caritas-Warenkorbes – waren besonders
zahlreiche Ehrenamtliche dem Aufruf zur Mithilfe gefolgt.
„Die Bekämpfung von Armut und Einsamkeit ist schon immer eine Kernkompetenz der
örtlichen Caritaskonferenzen gewesen“, erklärte Eirund, der gleichzeitig aber
darauf hinwies, dass Armut in Deutschland kein Dauerzustand sein dürfe, da sie
den sozialen Frieden gefährde. Insgesamt müsse dafür gesorgt werden, dass
Armutsprojekte wie Tafeln und Warenkörbe überflüssig werden.
Den Kooperationspartnern Pastoralverbund Freier Grund und den
Caritaskonferenzen im Stadtgebiet Olsberg sowie den spendenbereiten Geschäften
im Umkreis sprach der Geschäftsführer seinen herzlichen Dank aus. Sie alle
ermöglichen, dass ab sofort jeden Mittwoch ab 10.30 Uhr Lebensmittel und Dinge
des täglichen Bedarfs an Bedürftige zu einem stark ermäßigten Preis verkauft
werden können.
Olsbergs Gemeindereferentin Marion Forthaus stellte das Projekt sowie die
Entstehung der Idee eines Warenkorbes in Olsberg noch einmal aus der Sicht des
Pastoralteams vor. Bisher hatten zahlreiche Bedürftige aus Olsberg die
Warenkörbe in Brilon oder Winterberg, bzw. die Tafel in Meschede genutzt. Der
Bedarf vor Ort aber stieg immer mehr an. Derzeit sind 30 Berechtigungsscheine
ausgestellt, weitere werden geprüft, die einer strengen Einkommensprüfung
unterliegen. Auch Marion Forthaus bedankte sich herzlich bei den
Ehrenamtlichen, die als Fahrer, Verkaufsteam oder auch Bearbeiter der
Berechtigungsscheine für den reibungslosen Ablauf des Warenkorbes sorgen werden.
Zahlreiche Geschäfte und Bäckereien vor Ort haben ihre regelmäßige
Spendenbereitschaft erklärt, so dass ausgewogene Lebensmittelpakete geschnürt
sowie weitere frische Waren angeboten werden können.
Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer zeigte sich „angetan von der Idee und
dem Engagement“ des gesamten Projektes und versprach den Verantwortlichen,
jederzeit für ihre Anliegen zur Verfügung zu stehen.
Den kirchlichen Segen für Projekt und Räumlichkeiten schenkte schließlich als
Vertreter des Pastoralverbundes Pfarrer Klaus-Peter Goebel.
Die Feierstunde wurde musikalisch von der Olsberger Musikgruppe „For you“
begleitet, während Menüservice Michael Dreyer eine Suppe für die Gäste
gespendet hatte.
Organisatoren und Ehrenamtliche konnten schon zwei Tage vor Eröffnung die
ersten Lebensmittelspenden in die Regale räumen.
Pressemitteilung
Die Brücke zwischen Überfluss und Mangel!
Erschienen am:
07.10.2010
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