Vom Thriller bis zum Kinderbuch : Britta Voß und Harald Koch, Leiter „Haus Nordhang“, haben in einer ausgedienten Telefonzelle einen öffentlichen Bücherschrank eingerichtet. FOTO: C / WAMERS
Winterberg . Schauen, schmökern, ausleihen, eintauschen, aufstocken: Verbindlichkeiten gibt es im Büchereck am „Haus Nordhang“ im Winterberg nicht. „Jeder darf reinschauen und sich seine Lieblingslektüre aussuchen“, betont Harald Koch, Leiter der Therapeutischen Wohngemeinschaft für Menschen mit einer Suchterkrankung: „Es geht um die Lust am Lesen.“ Dafür hat das neue Büchereck 24 Stunden an sieben Tagen die Woche geöffnet. „Wir haben die Idee der öffentlichen Bücherschränke aufgegriffen, wie es sie schon in anderen Städten gibt“, erzählt Harald Koch. Ein richtiger Schrank ist die Austauschbücherei vom Haus Nordhang jedoch nicht. Es ist eine ehemalige Telefonzelle, die alle Kriterien für eine Straßenbücherei erfüllt. „Gut sichtbar, wetterfest und relativ preiswert: Die Telefonzelle war einfach die praktischste Lösung“, sagt Koch. Die ausrangierte Zelle hat er in den Kleinanzeigen gefunden und in Gießen gekauft. Vom Haus Nordhang hat unter anderem Britta Voß die Patenschaft über die Telefonzelle übernommen und hat die Miniatur-Bücherei bestückt. Knapp 100 Titel stehen griffbereit. Kinderbücher, Thriller, Klassiker: „Für jeden Geschmack ist etwas dabei“, betont Britta Voß. Außerdem: „Das Angebot verändert sich laufend. Je mehr Menschen sich beteiligen, je abwechselungsreicher wird es.“ Der Grundstock der Bücherei stammt aus Bücherspenden, die beim Warenkorb eingegangen waren. „Jetzt hoffen wir, dass es viele Leser gibt, die kommen, sich etwas ausleihen oder eintauschen und vielleicht auch Bücher einstellen“, sagt Harald Koch.
Der öffentliche Bücherschrank steht vor dem „Haus Nordhang“ am Hagenblech 53.