Brilon.
Vertraute Gesichter und altbekannte Orte
begegnete jetzt Domkapitular Dr. Thomas Witt bei seinem Antrittsbesuch als
Vorsitzender des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn beim Briloner
Ortsverein der Caritas. „Ich habe mich besonders darauf gefreut, Brilon
wiederzusehen“, sagte Vorsitzender Witt mit Blick auf die Jahre 1993 bis 1997:
Damals wirkte der gebürtige Herner als Vikar und Stadtkaplan der St. Petrus und
Andreas Gemeinde Brilon. Im März 2013 wurde Witt zum Vorsitzenden des Caritasverbandes
für das Erzbistum Paderborn ernannt und trat damit die Nachfolge von Weihbischof
Manfred Grothe an. „Und Brilon ist der 15. von den insgesamt 23
Caritas-Ortsvereinen im Erzbistum, den ich besuche“, erzählte Witt, der sich
einen Tag Zeit genommen hatte, um die Dienste und Einrichtungen, wie die St.
Martin Werkstätten, das Seniorenzentrum St. Engelbert oder das neue St. Nikolaushaus, zu besichtigen. Neben den Vorort-Terminen samt der zwischenmenschlichen
Begegnungen diskutierte Witt mit Mitarbeitern, Vorstand und Caritasrat auch
über aktuellen und zukünftigen Herausforderungen von Caritasarbeit und Kirche.
„Was bleiben will, muss sich ändern“, zitierte Heinz-Georg Eirund, Vorstand
Caritasverband Brilon (CVB), die Schriftstellerin Inge Müller. So gehe es
darum, gesellschaftliche Veränderungen und Problemstellung sowie regionale
Angebotsdefizite zu erkennen, um darauf reagieren zu können. Dabei agiere der
lokale und rechtlich eigenständige Caritasverband im Dreieck zwischen den
Bedürfnissen und Wünschen der Menschen im direkten Nahraum, den Vorgaben des
Gesetzgebers und der Kostensträger sowie als Akteur auf politischen Parketten,
um die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für das Gemeinwohl nachhaltig zu
verbessern.
Derzeit
laufen beim CVB 60 Leitprojekte, die sich unter anderem auf die Gestaltung
neuer kirchlicher Räume sowie des Sozialraumes richten oder um auf die
Herausforderungen des demographischen Wandels zu reagieren. „Das alles tun wir
mit Blick auf die Menschen, denn unser Leitbild lautet ‚Dem Menschen dienen’“,
betonte Vorstand Eirund.
Von den Facetten der Caritasarbeit zeigte sich Vorstand Dr. Thomas Witt
beeindruckt: „Ich empfinde es als sehr bereichernd, wie vielseitig das Phänomen
Caritas ist“, betonte Witt. Von den vielfältigen Wirkstätten der Caritasarbeit
nannte Witt drei Schwerpunkte einer noch offenen Agenda, die er als
Vorsitzender des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn angehen möchte.
Dazu gehören: Themen der Armutsorientierung, ein verstärktes sozialpolitisches
Engagement sowie die Verbindung von Caritas und Pastoral. „Wir müssen neue
Räume öffnen, in denen die Gemeinden selbstständiger handeln können. Caritas
würde dann subsidiär tätig werden.“ Die Profilierung der Caritas als ein
christlich-katholischer Verband nannte Witt als eines der wichtigsten
strategischen Ziele der Zukunft.