Teil der Gemeinschaft: Die Frauen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten mussten, haben in Brilon viele haltgebende Hände und Momente gefunden. Auch beim Caritas-Schützenfest waren sie dabei. Foto: Caritas Brilon / Sandra Wamers
Brilon. Vor drei Jahren, im März 2022, hat der Caritasverband Brilon gemeinsam mit anderen Caritasträgern der Eingliederungshilfe aus dem Erzbistum Paderborn schnell und unbürokratisch gehandelt: Auf Bitte von Minister Karl-Josef Laumann nahmen sie 18 junge Frauen mit Behinderungen aus der Ukraine auf, die durch den russischen Angriffskrieg vertrieben worden waren. Heute leben die Frauen sicher und gut begleitet im Wohnhaus St. Michael im Altbau des Seniorenzentrum St. Engelbert und arbeiten in den St. Martin Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
170 Menschen mit Behinderungen aus Kiew
Insgesamt wurden vor drei Jahren über 170 Menschen mit Behinderungen aus Kiew in Brilon empfangen und mit der Unterstützung der Firma Egger erst versorgt. Von Brilon reisten die Geflüchteten weiter, um in Caritas-Einrichtungen in ganz Deutschland aufgenommen zu werden. "Die Hilfsbereitschaft war von Beginn an beeindruckend. In kürzester Zeit wurde Wohnraum geschaffen, Strukturen organisiert und Übersetzerinnen und Übersetzer eingestellt. Mitarbeitende aus allen Bereichen der Caritas packten mit an, um den Geflüchteten eine sichere Unterkunft und Perspektive zu bieten", erinnert sich Heinz-Georg Eirund, Vorstand Caritasverband Brilon, zurück.
Trotz vieler organisatorischer Herausforderungen und hoher bürokratischer Hürden ist aus der anfänglichen Nothilfe mittlerweile eine dauerhafte Unterstützung mit gezielten Fördermaßnahmen geworden. "Die Menschen mit Behinderung haben in Deutschland nicht nur ein sicheres Zuhause gefunden, sondern auch Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und Selbstbestimmung", betont Vorstand Eirund.
Willkommen und angenommen
Die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, wie sehr der Krieg in der Ukraine das Leben vieler Menschen verändert hat. "Die Mitarbeitenden der Caritas Brilon haben sich in dieser schwierigen Zeit mit großem Engagement für die geflüchteten Menschen eingesetzt. Sie leisten weit mehr als ihr eigentlicher Auftrag umfasst - sei es in der psychosozialen Begleitung, der Beratung oder der praktischen Hilfe. Sie hören zu, geben Hoffnung und stehen den Menschen mit Rat und Tat zur Seite", betont Eirund. Auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie viele Bürger haben mit Sprachkursen und existenzsichernden Angeboten einen wertvollen Beitrag geleistet. "Die Frauen fühlen sich in Brilon willkommen und angenommen", sagt Nadine Gebauer, Leitung Wohnhaus St. Michael.