Brilon/Rheda-Wiedenbrück.
Sie prägte das Gesicht und die Geschicke des
Caritasverband Brilon nachdrücklich: Helena Langer stand von 1946 bis 1977 als
Geschäftsführerin des damals noch jungen Verbandes an dessen hauptamtlicher
Spitze.
Im gesegneten Alter von 102 Jahren verstarb die gebürtige Oberschlesierin kurz
vor Jahresende in einem Seniorenheim in Rheda-Wiedenbrück.
Mit Gründung des Caritasverband Brilon am 1. Februar 1946 nahm Helena Langer
ihre Arbeit dort auf und begleitete die Entwicklung von der „Suppenküche“ und
Kleiderkammer für Flüchtlinge über das erste Mütter-Kur- und Erholungswesen und
den Einsatz der ersten Familienpflegerinnen bis zum Aufbau der Behindertenhilfe
Ende der 1960er Jahre. Zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden des
Caritasverband Brilon Dechant Heinrich Ernst wurde der Verband - seit 1968 eingetragener
Verein – zum Träger von christlich-sozialen Einrichtungen, die Menschen in Armut
und Notlagen aber auch in Krankheit und Behinderung verlässlich und solidarisch
betreuten. Der Grundstein für die Einrichtungen der Behindertenhilfe wurde 1968
mit der ersten „Tagungsbildungsstätte für geistig behinderte Kinder“ in Esshoff
gelegt. Es entstanden schließlich der damals sogenannte Sonderkindergarten und
die erste Werkstatt für erwachsene Menschen mit Behinderung in Rösenbeck.
Mit großem Engagement und
Interesse für die Menschen, die hier arbeiteten und betreut wurden, zeigte
sich Frau Langer als konsequente und ebenso liebenswerte und hilfsbereite
Koordinatorin, die den Zusammenhalt von Caritashelfergruppen und hauptamtlichen
Mitarbeitern stets förderte und stärkte. Mit ihrem persönlichen Einsatz, ihrem
humorvollen Wesen und ihrer Begeisterung für die Menschen, mit denen sie zu tun
hatte, gab sie dem Caritasverband Brilon über dreißig Jahre Antrieb. Als sie am
30. September 1977 mit mittlerweile 70 Jahren in Ruhestand ging, zählte der
Verband rund 40 Mitarbeiter.
Helena Langer, die noch viele Jahre in Brilon, später dann bei ihren Schwestern
in Gütersloh und schließlich noch fünf Jahre im Seniorenheim lebte, wurde auf
dem Johannes-Friedhof in Gütersloh beigesetzt.