Brilon.
„In
Betrieb“ ist sie bereits seit Juni dieses Jahres – nun wurde die neue
Geschäftsstelle des Caritasverbandes Brilon in der
Scharfenberger
Straße in einer Feierstunde offiziell eingeweiht.
Seit mittlerweile 60 Jahren steht der Verband im gesamten Altkreis Brilon bis
ins Waldecker Land in der Alten- und Krankenhilfe, der Behindertenhilfe,
Suchtkrankenhilfe sowie für Menschen in Armut und in Notlagen als verlässlicher
Partner vor Ort.
Die neue Geschäftsstelle bündelt als Kompetenzzentrum neben der Verwaltung auch
die Beratungsdienste und Anlaufstellen verschiedener Bereiche. Insgesamt
gestalten und verantworten 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit in
39 Diensten und Einrichtungen.
Diesen sprach der erste Vorsitzende Heinz Hillebrand in seiner Begrüßung für
ihr Engagement besonderen Dank aus. Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund wies
darauf hin, dass es in Zeiten zunehmender sozialer Kälte und gleichzeitig
leerer öffentlicher Kassen gelte, die Balance zu halten zwischen Wohlfahrt und
Wirtschaftlichkeit. Diesen Spagat stellte auch Josef
Lüttig
,
stellv. Direktor des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn, ins Zentrum
seiner Rede. In Bezug auf die neue Geschäftsstelle bemerkte er zwar, dass
allein eine schöne Fassade noch nicht alles sei, allerdings könne man sagen,
dass nur ein guter Baum gute Früchte trage. Das neue Haus als
Dienstleistungszentrum habe nicht nur äußere, sondern vor allem innere
Barrierefreiheit behalten und sei ein Haus der Menschen: „Hier bin ich
willkommen!“
Wohlfahrt könne außerdem nicht ohne Wirtschaftlichkeit funktionieren, so
Lüttig
weiter.
Ebenso bedürfe es an hoher Kompetenz und an Menschen,
die auch persönlich
caritativ
eingestellt seien.
Darüber hinaus müsse Caritas nach wie vor als „Anwalt der Armen“ auch politisch
bleiben und Lobbyarbeit leisten. Zwar habe auch er keine Patentlösung, doch
seien diese Eckpunkte gute Grundlagen für den Spagat zwischen Wohlfahrt und
Wirtschaftlichkeit.
Für die verschiedenen Bereiche des Verbandes kamen Betroffene zu Wort, die von
ihren Erfahrungen berichteten. Das Leben im Seniorenzentrum St. Engelbert
Brilon, im Wohnhaus für Menschen mit Behinderung St. Hildegard, die Arbeit in
der Werkstatt für psychisch Kranke, die in Anspruchnahme des sozialen
Einkaufsmarktes „Warenkorb“ oder auch der Suchtberatung (die beiden letzteren
zu finden in der neuen Geschäftsstelle).
Alle fünf erzählten offen und mutig von ihrer persönlichen Situation, in der
sie Hilfe, Begleitung und Zuspruch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Caritasverbandes erhielten und nach wie vor nutzen. Keine puren
„Lobhudeleien“, sondern die realistischen Einschätzungen von Betroffenen kamen
dabei zur Sprache, deren Leben mit einem Handicap oder am Rande der
Gesellschaft ohne die Dienste und Einrichtungen des Verbandes gänzlich anders
verlaufen wäre.
Gerade diese Menschen verdeutlichen mit ihren so verschiedenen Geschichten, wie
vielfältig in diesem Land Armut, Not oder eine schwierige persönliche Lage
aussehen und wie schnell ein jeder in ähnliche Lebenslagen geraten kann. Auch „Menschen
am Rande der Gesellschaft“ (so auch das Motto der Caritas-Kampagne 2009)
verdienen gerade den Respekt ihrer Mitmenschen. Ein jeder steht hier in der
Verantwortung, Betroffenen die Hand zu reichen und sie wieder in die Mitte der
Gesellschaft zu holen. So wie es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Caritas-Dienste und Einrichtungen mit ihrer Arbeit tun und in der neuen
Geschäftsstelle einen zentralen Anlaufpunkt mit offenen Türen für alle bieten.
Nach einem Gruß und Geschenk von der Stadt Brilon durch den stellv.
Bürgermeister Willi Becker und
musikalischer Begleitung durch Hermann Koch am Akkordeon, wurde der
kirchliche Segen für die neue Geschäftsstelle ökumenisch durch Stadtkaplan
Ansgar
Drees
und Pfr. Roland
Lichterfeld
erteilt.
Im Flur ziert nun außerdem ein Kunstwerk Jürgen
Subergs
das Gebäude: seine Interpretation des Caritas-Flammenkreuzes mit helfender Hand
als Zeichen für Alt und Jung, Liebe und Barmherzigkeit lädt in warmen Ölfarben
zum Verweilen ein. Gesponsert wurde es von der Sparkasse Hochsauerland.
Zum Abschluss der Feierstunde wurde zu
einem kleinen Imbiss sowie zu Führungen durch die Geschäftsstelle eingeladen.
Pressemitteilung
Ein Haus für und von Menschen!
Erschienen am:
28.10.2008
Beschreibung