Brilon.
Am vergangenen Freitag, den 18. Juni, fiel der offizielle
Startschuss zum Bau des fünften Wohnhauses für Menschen mit geistiger
Behinderung des Caritasverbands Brilon.
In dem neuen Gebäude, das an der Scharfenberger Straße direkt neben der Ratmersteinschule
entstehen wird, soll nach der Konzeption der vier bereits bestehenden Häuser
(Dechant-Ernst-Haus, St. Liboriushaus, St. Hildegardhaus, St. Nikolaushaus)
gearbeitet werden, d. h. im Mittelpunkt stehen auch hier die Bewohner und ihre
individuellen Bedürfnisse.
Vertreter der Kirchengemeinden und der Stadt Brilon waren neben Vorstand und
Geschäftsleitung sowie weiterer Mitarbeiter und Bewohner des Caritasverbands
beim ersten Spatenstich dabei, der nun auch das Ende einer langen Phase der
Planungen und mancher Hindernisse markiert. 24 Wohnungen werden nun im neuen
Haus St. Elisabeth entstehen. Drei Trainingswohnungen für je zwei Personen
(eine Rollstuhl gerecht), drei Gruppen für je vier Personen (jeweils die Hälfte
Rollstuhl gerecht) sowie eine Gruppe für sechs Personen (zwei Plätze Rollstuhl
gerecht) sind geplant. Grundsätzlich wird es nur Einzelzimmer geben, sodass
"der private Rückzugsbereich immer gewährleistet ist", wie Architekt
Michael Rosenbaum in seinen Ausführungen zum Neubau versicherte. Aufgrund der
ortsnahen Lage und der baulichen Gegebenheiten, die es ermöglichen, die
Gruppengröße auf höchstens sechs Bewohner zu beschränken, finden sich hier
optimale Bedingungen, um zu mehr Selbstbestimmung und Selbständigkeit
anzuleiten sowie Teilhabe, Kontaktfähigkeit und Integration in die Gesellschaft
zu fördern. Ebenso gut aufgehoben sind dann auch diejenigen behinderten
Menschen, deren Selbständigkeit extrem eingeschränkt ist. Auch sie finden hier
ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Zuhause.
Wohnhausleiter Engelbert Kraft betonte das qualitativ hohe Niveau, das mit
dem neuen Bau geschaffen werde. Bereits die Hälfte der entstehenden Wohnplätze
sind bereits vergeben und Caritas Geschäftsführer Heinz Georg Eirund
versicherte, dass der damit verbundene Trennungsprozess zwischen Angehörigen
und Bewohnern vom Caritasverband durch Gesprächskreise und Hilfestellungen
unterstützend begleitet werde.
Wenn alles planmäßig verläuft, soll das neue Wohnhaus im September des
nächsten Jahres 2005 fertig gestellt sein. Der Grundstückkauf und die Baukosten
betragen 2,0 Mio. € Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund: "Die Kosten werden
durch Kredite des Bundes und des Landes finanziert und durch den zukünftigen
Investitionskostenanteil des Pflegesatzes refinanziert. Die Aktion Mensch
beteiligt sich mit einem Zuschuss von 170.000 €. Der Caritasverband Brilon
bringt aus Eigenmitteln 170.000 € und den Kauf des Grundstücks (273.000 €) in
dieses Projekt ein."
Manuela Decker