Hallenberg.
Nach zwei
Jahren Plan- und acht Monaten Bauzeit war es am 29. April so weit: Die Bewohner
und Bewohnerinnen des Alten- und Pflegeheims St. Josefshaus in Hallenberg
konnten den Neubau in der Aue 2, der an den Altbau angeschlossen ist, beziehen.
In vier Hausgemeinschaften verfügen die 44 Bewohner nun jeder über ein geräumiges, helles Einzelzimmer mit eigenem, rollstuhlgerechten Duschbad. Lebensmittelpunkt jeder Hausgemeinschaft ist jeweils eine freundlich gestaltete Wohnküche, in der die Essenszubereitung und das „ganz normale“ Leben stattfinden. Angehörige können künftig gut mit in den Heimalltag einbezogen werden.
Die bisherige funktionale Trennung zwischen Pflege,
Hauswirtschaft und Sozialdienst wird weitgehend aufgehoben zugunsten einer
verstärkten bewohnerorientierten Personalpräsenz. Im Haus werden 43
Mitarbeiter/innen auf 25,5 Vollzeitstellen beschäftigt, darunter fünf
Ordensschwestern.
Zwar bedeutet für die Bewohner das Leben in den neuen Räumen zunächst eine
Umstellung, die erste Resonanz ist jedoch übereinstimmend positiv. Vor allem
die helle und freundliche Atmosphäre des neuen St. Josefshauses findet großen
Anklang.
Der Neubau war notwendig geworden, weil der Altbau künftig den gesetzlichen und
qualitativen Anforderungen eines Seniorenheimbetriebes nicht mehr standhält.
Mit einem Kostenrahmen von 2,6 Mio. € konnte nicht nur der Kostenplan
eingehalten werden, sondern man liegt zu anderen neu errichteten, herkömmlichen
Seniorenheimen sogar unter der Baukosten DIN. Bei gleichzeitig hohen
Qualitätsstandards bleiben damit die künftigen Wohnkosten vergleichsweise
moderat. Am Bau waren fast ausschließlich heimische Handwerksbetriebe aus der
Region beteiligt.
Die Wohnkonzeption der Hausgemeinschaft wird vom Kuratorium Deutsche Altershilfe
(KDA) empfohlen. Das KDA ist bundesweit die führende Adresse in der
Seniorenforschung und hat das Projekt in Hallenberg in der Phase der Vorplanung
begleitet. Die Bauleitung vor Ort übernahm das Architekturbüro Pack + Niggemann
aus Brilon, die Fachplanung für Heizung, Sanitär und Elektrotechnik das
Ing.Büro Becker + Henze aus Hallenberg. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,
Bewohner und Bewohnerinnen sowie deren Angehörige wurden im Planungs- und
Bauverlauf weitgehend mit einbezogen.
Der Caritasverband Brilon ist seit dem Jahr 2000 Träger des St. Josefshauses.
Über 3 Mio. € wurden vom Caritasverband seitdem investiert, um den Standort für
die Zukunft zu sichern. Die Stadt Hallenberg unterstützt das Projekt mit einer
Ausfallbürgschaft in Höhe von 800.000,00 €.
Im bisherigen Altbau beginnen nun die Umbauarbeiten für die
künftige Nutzung. Es entstehen dort neun Appartements sowie sechs Zimmer als
ambulant betreute Wohneinheiten. Ferner ist im Altbau ein Seniorencafe und ein
kleines Seniorenkino vorgesehen. Darüber hinaus findet die Hallenberger
Sozialstation ab 1. Juli dieses Jahres im St. Josefs-Haus ihr neues Domizil. So
entwickelt sich das St. Josefs-Haus zum „Seniorenzentrum St. Josef“.
Von ambulanten bis zu stationären Angeboten
sind künftig alle Angebote der Seniorenhilfe über das Haus zu bekommen.
Die Einweihung des Neubaues wird am Samstag, 11. Juni 2005 mit einem Tag der
offenen Tür kräftig gefeiert. Interessierte Besucher sollten sich diesen Termin
schon einmal vormerken.