Brilon.
Bei Wind und Wetter sind sie auf den Beinen, um dem Briloner Friedhof ein
ansprechendes „Äußeres“ zu verpassen. Die Friedhofsgruppe der Caritas
Werkstätten für Menschen mit Behinderung hegt und pflegt bereits seit 1988 hier
die letzten Ruhestätten. Doch nicht immer wird ihre Arbeit entsprechend
geschätzt: nach wie vor gibt es Friedhofsbesucher, die sich nicht an die
eindeutige Friedhofsordnung halten. Auch dieses war Thema beim jährlichen
Treffen mit Bürgermeister Franz Schrewe und Propst Stefan Wigger.
Am runden Tisch wurden wieder aktuelle Belange ausgetauscht, vorgebracht und
diskutiert: Rad- und Mofafahrer, die hier eine Rennstrecke vorzufinden glauben,
Hundebesitzer, die ihre Lieblinge kleine und große Geschäfte machen lassen ohne
diese zu entsorgen und vor allem Besucher, die nicht nur die angegebene
Abfalltrennung nicht beherzigen, sondern sogar gezielt ihren Hausmüll im
Friedhofs-Müllcontainer entsorgen. Werkstattleiter Engelbert Kraft sieht es
pragmatisch: „Grenzen schaffen zu können ist oft einfacher, als an die Einsicht
der Menschen zu appellieren!“ So wurde kurzerhand die Zufahrt mit Verkehrspollern
begrenzt, da viele Besucher mit ihrem Auto sogar bis vor die Gräber gefahren
sind.
Ebenfalls uneinsichtig
verhalten sich oft Autofahrer, die mit Ungeduld und gefährlichem Fahrverhalten
auf die Straßenabsperrung während einer Beerdigung reagieren. Hier soll auch
noch einmal in einem Gespräch mit der Polizei über eine verbesserte Sicherheit
aller Beteiligten diskutiert werden. Allerdings gebe es auch von vielen
Besuchern und Passanten Lob für die Friedhofspflege und der ein oder andere
packe sogar selbst einmal mit an.
Auch der Briloner Friedhof
hat unter den Folgen des Orkantiefs Kyrill zu leiden. Sturmschäden kommen zum
„kontinuierlichen Investitionsbedarf bezüglich des Wegebaus und auch der
Kanalisation“ noch hinzu, wie Helmut Ludwig, in den Werkstätten zuständig für
Gärtnerei und Anlagenpflege, konstatierte.
Gemeinsam wolle man
Zuständigkeiten und entsprechende Maßnahmen abklären, versprachen sowohl Franz
Schrewe als auch Propst Wigger, die beide ihre Anerkennung für die vom
Friedhofsteam geleistete Arbeit aussprachen.
Caritas-Geschäftsführer
Heinz Georg Eirund schlug abschließend vor, alle Themen in die zukünftige neue
Friedhofskonzeption einzupflegen und so dem hohen Handlungsbedarf Rechenschaft
zu tragen. „Hier müssen die Rahmenbedingungen für ein zukunftsorientiertes
nachhaltiges Gesamtkonzept erarbeitet werden. Der Caritasverband Brilon wird
ein entsprechendes Arbeitspapier kurzfristig vorstellen.“
Manuela Decker