Die erste gemeinsame Fachtagung für alle Mitglieder der Katholischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) der Müttergenesung in Nordrhein-Westfalen wurde in der Mutter-Kind-Klinik St. Ursula in Winterberg veranstaltet.Foto: KAG
Winterberg. Zum ersten Mal wurde jetzt eine gemeinsame Fachtagung für alle Mitglieder der Katholischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) der Müttergenesung in Nordrhein-Westfalen veranstaltet. Organisiert wurde der Kongress von der Vorsitzenden Sabine Lohmann und dem Geschäftsführer Klaus Tintelott von der KAG im Erzbistum Paderborn. 70 ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende aus den Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn folgten der Einladung und trafen sich zwei Tage lang in der Mutter-Kind-Klinik St. Ursula in Winterberg.
Gesundheit für Mütter, Väter und Kinder: Dafür engagieren sich die Mitglieder der KAG. Besonderes Augenmerk liegt auf den Themen Vorsorge und Rehabilitation sowie Nachsorge. Neben der Kurberatung werden ebenfalls Kurmaßnahmen in Kliniken angeboten. Darüber hinaus gilt das gemeinsame Engagement auch der politischen Lobbyarbeit, um die Rahmenbedingungen für ein bestmögliches Gesundheitsnetz für Mütter, Väter und ihre Kinder weiterzuentwickeln. Bundesweit werden innerhalb der KAG Müttergenesung jährlich rund 35.000 Mütter und Väter, davon rund 17.300 in NRW, bei Fragen zu ihrer gesundheitlichen und psychosozialen Situation beraten. In den 21 Kliniken der KAG-Mitglieder stärken jedes Jahr rund 14.000 Mütter beziehungsweise Väter und etwa 19.000 Kinder während einer Vorsorge und Reha ihre körperliche und psychische Gesundheit. Die Maßnahmen sind als Mütter- beziehungsweise Väter-Kuren oder Mutter-Kind- beziehungsweise Vater-Kind-Kur konzipiert und werden durch multiprofessionelle Teams durchgeführt.
In Winterberg würdigte Heinz-Georg Eirund, Vorstand des Caritasverbandes Brilon und Geschäftsführer der Caritas Brilon für Gesundheit und Familien gGmbH, in seiner Begrüßung das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Dr. Kirsten Soyke, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes, übernahm die fachliche Einstimmung auf die gemeinsame Tagung. Danach widmeten sich die Teilnehmer in vier Workshops folgenden Themen samt Fragestellungen: Für Macherinnen im Ehrenamt – Welche bewährten Sammlungs- und Aktionsideen gibt es? Für Kurberaterinnen und Klinikvertreter – Was müssen Kliniken und Beratungsstellen voneinander wissen? Müttergenesung in der Politik – Wie kann die Finanzierung der Kurberatung von der Politik gesichert werden? Für Netzwerkerinnen – Wie ist das Müttergenesungswerk aufgebaut und wer sind die Akteure?
Als besonderes Beispiel für die Verzahnung von ehren- und hauptamtlicher Arbeit wurde das Kurlotsenprojekt vorgestellt. In einzelnen Diözesen in NRW bieten speziell qualifizierte Ehrenamtliche als Lotsen Ratsuchenden erste Orientierung im mitunter verzweigten Gesundheitswesen an. Diese Informationsgespräche erfolgen heimatnah in Familienzentren oder Kindergärten. Weite Anreisewege werden so gespart und ein flächendeckendes Beratungsnetz aufgebaut.
Zum Abschluss der Tagung führte Karin Krohn, Klinikleitung St. Ursula, das Fachpublikum durch die Einrichtung, in der sich schon bald ein weiterer prominenter Gast angekündigt hat. Am 5. Oktober wird Susanne Laschet, Schirmherrin des Müttergenesungswerkes NRW und Ehefrau von NRWs Ministerpräsidenten Armin Laschet, die Mutter-Kind-Klinik St. Ursula besuchen.
Info: Akteure der Müttergenesung
Seit über 80 Jahren setzen sich die Mitglieder der Katholischen Arbeitsgemeinschaft des Müttergenesungswerkes für die Belange von Müttern und Vätern und deren Kinder ein. Zu den Mitgliedern gehören die Caritas, die Caritas-Konferenzen, der Katholische Deutsche Frauenbund und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands. Als Katholische Arbeitsgemeinschaft gehören diese vier Akteure zugleich zu der Trägergruppe der Elly Heuss-Knapp-Stiftung, die im Volksmund besser als Müttergenesungswerk bekannt ist. 1950 wurde die Stiftung von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet.
Info: Die Mutter-Kind-Klinik St. Ursula
Die Mutter-Kind-Klinik St. Ursula liegt in Trägerschaft des Caritasverbandes Brilon und bietet Plätze für 44 Mütter und 75 Kinder. Spezialisiert ist das Team bei der Rehabilitation für Mütter auf psychosomatische und psychovegetative Erkrankungen; bei der Vorsorge auf Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs, degenerativ rheumatische Erkrankungen (orthopädische Erkrankungen), psychosomatische psychovegetative Erkrankungen sowie Erkrankungen der Atmungsorgane. Bei Kindern liegt der Fokus auf degenerativ rheumatische Erkrankungen (orthopädische Erkrankungen) und Erkrankungen der Atmungsorgane. Schwerpunkte der Klinik liegen auf der Trauerbewältigung für Frauen und Kinder ab dem 6. Lebensjahr, Aufnahme von Kleinkindern (ab 6. Monat), tiergestützte Therapie, Erziehungshaltung und Stressbewältigung.