Brilon.
Die Mitglieder der Vertreterversammlung des
Caritasverbandes Brilon e.V.
versammelten sich in diesem Jahr auf Einladung
der Caritaskonferenz Brilon im Pfarrzentrum St. Petrus und Andreas. Sowohl der
Geschäfts- als auch der Tätigkeitsbericht des Jahres 2007/2008 wurden von den
Teilnehmern einstimmig angenommen.
Diesmal wurde der Tätigkeitsbericht als Power Point Präsentation angefertigt
und steht nun auch allen Caritaskonferenzen in den Gemeinden als CD-Rom zur
Verfügung. So kann die Gesamtheit des Verbandes auf verschiedensten
Veranstaltungen auch einem größeren Publikum vorgestellt werden.
In seinem Grußwort zollte Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand allen
ehrenamtlich Tätigen (über 650 sind es in den Caritaskonferenzen und
Helfergruppen in den
Kirchengemeinden)
großen Respekt: „Bei allem Streben nach Weiterentwicklung des Verbandes, der
Konzipierung neuer Einrichtungen und Dienste und nach wirtschaftlichem Handeln,
bleibt das Fundament unserer Arbeit die ehrenamtliche Tätigkeit in den
Gemeinden und Organisationen“, so Hillebrand.
Ein Dank ging auch an die Koordinatoren für Gemeindecaritas Alice Lessing
(Dekanat Waldeck) und Uli Schilling (Dekanat Hochsauerland-Ost).
Verband gut aufgestellt
Geschäftsführer Heinz-Georg Eirund konnte einen positiven
betriebswirtschaftlichen und inhaltlichen Jahresabschluss 2007 vorstellen:
Trotz deutlich schwerer werdender Rahmenbedingungen sei der Verband gut
aufgestellt. „Für den Verband war es ein sehr erfolgreiches Jahr“, so Eirund.
Grundlage dafür seien ein umfangreiches Leistungsangebot mit sehr hoher
Qualität und der Mut zur Innovation.
Auch der Blick auf den Tätigkeitsbericht zeigt, dass steigende
Armutssituationen die Dienste und Einrichtungen verstärkt in Anspruch nehmen.
Dem trägt auch die Vernetzung und Verknüpfung der Dienste – gerade auch durch
und in der neuen Geschäftsstelle – Rechnung. Auch für die Zukunft sei der
Verband aufgefordert, dem Druck der gesellschaftspolitischen Veränderungen
Stand zu halten.
Auch die Ehrenamtlichen vor Ort spüren in ihren Gemeinden die Auswirkungen
steigender Armut.
Das Netz des Caritasverbandes spannt einen großen Bogen: die
Behindertenhilfe begleitet Menschen mit
Behinderung im Kindes- und im Erwachsenenalter von der Heilpädagogischen Frühförderung,
im Kindergarten St. Andreas bis zu den fünf Wohnhäusern sowie den fünf
Werkstätten und auch in ambulanten Wohnformen. Stationäre und ambulante
Angebote gibt es auch in der Suchtkrankenhilfe, die mit dem Beratungsdienst
auch in der neuen Geschäftsstelle zu finden ist. Ebenso wie die SPFH
(Sozialpädagogische Familienhilfe), die Allgemeine Soziale Beratung und der
Fachdienst für Migration, das Kur- und Erholungswesen, Essen auf Rädern,
Koordination für Caritas in den Dekanaten, die Familienpflege und als
Schnittstelle von Behinderten- und Seniorenhilfe der Beratungsdienst zu beiden
Hilfen.
Zwei Seniorenzentren,
fünf Sozialstationen
im gesamten Altkreis Brilon sowie das Tagespflegehaus komplettieren in der
Alten- und Krankenpflege das Spektrum des Verbandes.
Als Ausblick konnte Heinz-Georg Eirund auf den Neubau der Werkstatt für
Menschen mit Behinderung in Marsberg verweisen, nachdem in diesem Jahr mit der
Trägerübernahme des Seniorenzentrums St. Engelbert, dem Umzug der
Geschäftsstelle sowie des Kindergartens St. Andreas mit dessen Erweiterung zu
einem Heilpädagogischen und Regelkindergarten und Zertifizierung zum
Bewegungskindergarten bereits drei große Projekte gestemmt wurden.
Inhaltlich schreitet das Projekt Zukunftswerkstatt weiter voran. Hier wird an
neuen Konzepten in der Behindertenhilfe gefeilt und unter engagierter Mithilfe
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nun 12 Optionsprojekte angegangen
werden.
Vortrag zum Thema Armut
Dem Thema Armut widmete sich auch Referent Christoph
Eikenbusch
vom Diözesan-Caritasverband Paderborn.
Basierend auf dem Armutsbericht des Bundes 2008 sowie des Landessozialberichtes
NRW 2007 gab er einen Überblick zur Armutssituation innerhalb der Familien und
Haushalte. Kritisch sah er jedoch die Darstellungsweise beider Berichte, die z.
T. auf veralteten Zahlen basieren. Letztlich geben sie aber doch wichtige
Tendenzen wieder. Zynisch aber doch realistisch kann man vom Armutsrisiko Kind
sprechen. Rund 17% der Vollzeit-Alleinverdiener mit minderjährigen Kindern sind
nicht in der Lage, mit ihrem Einkommen dem Armutsrisiko zu entgehen. Das
Missverhältnis zwischen armen und reichen Haushalten wird immer gravierender,
so ist jeder 4. schon von Armut bedroht. Um einer Altersarmut zu entgehen,
müsse man bei mind. 7,50 € Stundenlohn 40 Jahre Vollzeitarbeiten. Dann habe man
im Alter zumindest die Renten-Grundsicherung zu erwarten, so
Eikenbusch
. Der Teufelskreis schließt sich, wenn eben in
von Armut bedrohten Familien auch die Bildungschancen eher niedrig sind und
sich so auch wieder die Chancen auf gut bezahlte Arbeit verringern.
Caritas ist hier gefragt, um „Armen eine Stimme zu geben“ und Lobbyarbeit zu
leisten, so
Eikenbuschs
Fazit.
Bei den Wahlen wurden Anita
Buchheister
und Wilfried
Fobbe
als Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt.
Stadtkaplan und Vorstandsmitglied
Ansgar
Drees
nutzte vorab die Gelegenheit, die Damen
der Caritaskonferenzen durch das neue Briloner Pfarrzentrum zu führen.
Pressemitteilung
Fundament in den Gemeinden!
Erschienen am:
10.11.2008
Beschreibung