Bad Arolsen/Brilon.
Unter dem Titel „Wir in Deutschland – einander
verstehen“ bot die Koordinationsstelle für Caritas im Dekanat Waldeck in
Zusammenarbeit mit dem Fachdienst für Integration und Migration des
Caritasverbandes Brilon einen Nachmittag für Interessierte der
Caritas-Konferenz Bad Arolsen, die sich ehrenamtlich im Bereich der
Ausländerhilfe engagieren.
Einander begegnen, einander verstehen – das war Ziel dieses Angebotes. Im
Rahmen des Briloner Sprachkurses bereiteten sich die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer bereits intensiv auf einen Austausch mit den Ehrenamtlichen der
Caritas-Konferenz Bad Arolsen vor, um über ihr Herkunftsland, ihre Kultur, ihre
Religion, aber auch über Eindrücke und Erlebnisse, die sie bislang in
Deutschland gemacht haben, zu berichten. Mit welchen Höflichkeitsformen sind
die Menschen in ihren verschiedensten Herkunftsländern aufgewachsen? Welche
Umgangsformen haben sie geprägt? Wie erleben ehrenamtliche Mitarbeiter
ausländische Mitbürger bei Unterstützungsangeboten? Wie gehen wir mit
Vorurteilen um?
An diesem Nachmittag sollte nicht das Trennende, sondern das Verbindende
zwischen den Menschen verschiedenster Herkunft erlebbar werden. Dieser
lebendige und bunte Nachmittag schaffte die Möglichkeit auf Fragen einzugehen,
Unsicherheiten zu klären und Verständigung zu fördern.
Auch kulinarisch eine Begegnung
Dazu trug auch bei, dass
sich die Teilnehmer viel Mühe in der Gestaltung des Tages gegeben hatten. So wurden
Speisen und Gerichte aus der jeweiligen Heimat mitgebracht: syrische Bründtsch
(Weinblätter mit Reis), Bdjan (Tomaten mit Zwiebeln und Paprika), Guse (süßes
Gebäck) und Nan (Flachbrot) traditionelles Gebäck aus Russland, Prjaniki
(feines Honiggebäck) und Winterplätzchen. Dazu gab es Lauch-Creme-Suppe sowie
Pizzasuppe.
Neben der Leiterin des Briloner Caritas-Sprachkurses Tatjana Dinkel, aus dem
Ural stammend, waren Teilnehmer aus Afghanistan, Kolumbien, Syrien und der
Türkei dabei, die alle unterschiedlichste Lebensgeschichten und Erfahrungen
mitbrachten. So ist unter den Kolumbianerinnen ein Au-Pair-Mädchen, das derzeit
an ihrer Diplomarbeit über zeitgenössischen Tanz schreibt.
Intensiv vorbereitet, brachten die Sprachkursteilnehmer interessante Einblicke
in ihre jeweiligen Heimatländer mit, die sie auch durch Karten und Plakate
veranschaulichten.
Das kam besonders bei den sogenannten Sprachpaten aus Bad Arolsen gut an. Diese
Ehrenamtler gehen teilweise in Kindergärten und Schulen, wo sie feste
Patenkinder haben, denen sie sprachliche Förderung und Unterstützung bieten. Zum
Teil treffen sie aber auch die Kinder in deren häuslichem Umfeld (und betreuen
oftmals gleich die ganze Familie), im Gemeindehaus oder auch bei sich zu Hause.
Insgesamt war es ein gelungener integrativer Nachmittag, der allen Seiten viel
neue Eindrücke brachte und so zum noch besseren gegenseitigen Verstehen
beitrug.