Brilon.
Es ist eine fröhliche Runde, die Barbara Mund jede Woche um sich
versammeln kann.
Die Mitarbeiterin im Fachdienst für Migration und Integration beim
Caritasverband Brilon leitet ein soziokulturelles Angebot, das der
Caritasverband für
Migranten
verschiedenster
Nationalität vorhält. Kroatisch, Thai, Russisch, Spanisch, Arabisch, Türkisch –
die Liste der Muttersprachen ist vielfältig und nicht immer ist es einfach,
alle Sprachen und damit verbunden verschiedene Kulturen, Temperamente und auch
persönliche Schicksale unter einen Hut zu bringen. Doch Barbara Mund meistert
ihre Aufgabe mit viel Geduld, Freude und Herzblut.
Treue Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die buchstäblich an ihren Lippen hängen,
geben ihrem Engagement Recht.
Um den Kursteilnehmern neben kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten
auch die deutsche Sprache besonders alltagstauglich zu vermitteln, wurden
Schwerpunktthemen in das Angebot aufgenommen, wie z. B. „Das Gesundheitswesen
in der BRD“. Gerade auf diesem Gebiet ist Barbara Mund „ein alter Hase“, da sie
zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit als Medizinisch Technische Assistentin im
Krankenhaus Maria Hilf tätig war.
Mit Besuchen vor Ort werden den Kursteilnehmern soziokulturelle Unterschiede
erläutert, Schwellenängste gemindert und auch spezifische Begrifflichkeiten und
Formulierungen veranschaulicht. Nach einem informativen Besuch im Briloner
Gesundheitsamt, wo drei Mitarbeiter eine umfangreiche
Power-Point-Präsentation
vorbereitet hatten, ging es auch ins Krankenhaus Maria Hilf. Hier nahm sich
Pflegedienstleiter Thomas
Pape
viel Zeit für die
Kursteilnehmer. Nach einer allgemeinen Einführung über den Krankenhausstandort,
gab es als Arbeitspapier für alle einen Aufklärungs- und Anamnese-Bogen, wie er
in verschiedenen Sprachen (z. B. Türkisch, Russisch, Arabisch) auch im
Krankenhaus an die Patienten verteilt wird.
Beim Rundgang durch das Haus blieb viel Gelegenheit für Fragen – von der
Arthroseuntersuchung bis zur Magenspiegelung. Besonders interessant gestaltete
sich der Besuch der Gynäkologie, da im Kreißsaal kurz zuvor noch ein neuer
Erdenbürger das Licht der Welt erblickt hatte. Ein weiterer kleiner Höhepunkt
war das zufällige Treffen mit Ali: der Junge aus dem Jemen ist bereits seit
sieben Monaten im Briloner Krankenhaus, wo er durch die Initiative des Hammer
Forum an einem komplizierten Beinbruch operiert wurde. Mit seiner fröhlichen
Art gewann er die Herzen der Kursteilnehmer sofort im Sturm.
Das Hammer Forum, ein Zusammenschluss von Ärzten, vermittelt diese Hilfe
weltweit.
Für die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer um Barbara Mund bedeuteten die
Exkursionen ins Gesundheitsamt sowie ins Krankenhaus eine wichtige Erfahrung – in
kultureller, sprachlicher und persönlicher Hinsicht.