Engagiert: Christine Göbel, Vorsitzende der Caritaskonferenzen Bad Wildungen, und Sozialpädagoge Walter Dörflein vom Caritasverband Brilon stehen hinter dem Jungen Netzwerk gegen Armut und Ausgrenzung.Foto: Caritasverband Brilon / Sandra Wamers
Bad Wildungen. Die Katholische Kirchengemeinde hat sich gemeinsam mit der Caritaskonferenz St. Liborius in Bad Wildungen für die nächsten zwei Jahre neue Ziele gesetzt. Zu den Top Drei gehören: Sich Zeit zum Hinhören und Nachfragen nehmen, Beratung anbieten und praktische Hilfe im Alltag leisten. Dazu wurde die neue Beratungsstelle „Junges Netzwerk gegen Armut und Ausgrenzung“ eingerichtet, die als Projektstelle aus dem Sonderfonds für spezifisch armutsorientierte Dienste vom Erzbistum Paderborn finanziert wird. Walter Dörflein, hauptamtlicher Sozialpädagoge beim Caritasverband Brilon, dessen Einzugsgebiet auch das Dekanat Waldeck umfasst, koordiniert die Netzwerkarbeit und nennt die konkreten Angebote.
Fahrdienst für Gemeindemitglieder
Es soll ein Besuchsdienst für die Gemeindemitglieder im pastoralen Raum aufgebaut werden. Die Besuche in den einzelnen Ortsteilen und Stadtgebieten werden rechtzeitig über die Presse und in den Gemeindebriefen ankündigen. „Diese Besuche können natürlich freudig angenommen werden, müssen es aber nicht“, sagt Walter Dörflein. Ziel der Besuche ist, durch eine kurze Befragung mehr über die Wünsche und Anliegen der Gemeindemitglieder zu erfahren. „Damit hoffen wir auch, den Menschen in unseren Gemeinden, die nicht mehr so mobil oder flexibel sind, gerechter zu werden“, so Dörflein. In einer weiteren Stufe soll ein Fahrdienst zu Gemeindeveranstaltungen aufgebaut werden. Walter Dörflein betont: „Wir werden bei unseren Besuchen für alle, also auch für Menschen von außerhalb unserer Kirchengemeinde, ein offenes Ohr haben.“
Wohnen und Leben: Hilfe für Alleinerziehende und Kinder
„Aus der Arbeit der vergangenen Jahre ist deutlich geworden, dass auffallend viele Alleinerziehende in unserer Region große Probleme, z.B. bei der Wohnungssuche bzw. dem Erhalt von Mietverhältnissen haben“, weiß Sozialpädagoge Dörflein: „Die Mietpreise haben sich für Bürger mit wenig Einkommen dramatisch zum Schlechten verändert. Insgesamt ist die Not, gerade der Kinder, in den letzten Jahren erheblich angewachsen.“ Das neue Netzwerk wird eine Gruppe aufbauen, fördern und unterstützen, in der sich Betroffene über ihre Situation austauschen können. „Gemeinsam werden wir dann Lösungsmöglichkeiten erarbeiten und die individuelle Notsituation angehen“, so Dörflein, der Interessierte, Betroffene und engagierte Unterstützer herzlich einlädt.
Stammtisch „Gott und die Welt“
Der Stammtisch „Gott und die Welt“ wird sich nach den Sommerferien wieder treffen. Nach der Sommerpause wird ein Afghane, der seit längerer Zeit in Waldeck lebt, über seine Flucht und sein Leben in Deutschland berichten. „Unser Gastredner spricht sehr gut Deutsch und freut sich auf einen guten Austausch“, lädt Walter Dörflein ein.
Langzeitziele
Durch das Engagement des Netzwerkes sollen auch jungen Menschen und Familien für das Ehrenamt begeistert werden, um das Gemeinwohl zu fördern. Dazu gehört auch, dass Familien mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen Angebote zur Integration erhalten. Dritte Zielgruppe sind Teenager: „Wir wollen die Jugendarbeit stärken“, betont Walter Dörflein mit Blick auf die Gestaltung des demographischen Wandels.
Die Beratungsstelle
Neben den neuen Projekten bietet Sozialpädagoge Walter Dörflein vom Caritasverband Brilon weiterhin Beratungen für Menschen in Not im Büro im Mehrgenerationenhaus Bad Wildungen (1. Stock) an. Sprechzeiten: montags bis mittwochs von 8.00-12.00 Uhr. Offene Sprechstunde: dienstags von 9.00-12.00 Uhr. Kontakt: w.doerflein@caritas-brilon.de oder Telefon (0151) 29 26 05 75.