Altkreis Brilon.
Deutschland
braucht eine Pflegewende. Mit dem Appell „PflegeWende – jetzt!“ richtet sich
die Caritas im Erzbistum Paderborn mit ihrer Forderung nach einer
menschenwürdigeren Pflege an die Öffentlichkeit. „Einen Aufruf, dem wir uns
anschließen“, betont Karen Mendelin, Fachbereichsleitung Senioren- und
Krankenhilfe des Caritasverbandes Brilon.
Konkret klingen die Forderungen so: Mehr Zeit für Pflege! Mehr Abbau von
Bürokratie! Mehr Anerkennung für Pflege! Und mehr Geld für die Pflege, um deren
Zukunft zu sichern. „Wir wollen eine Pflege, in welcher der Mensch im
Mittelpunkt steht“, unterstreicht Karen Mendelin. Das heißt: Schluss mit der
Pflege im Minutentakt sowie mit der überbordenden Bürokratie, die jährlich
bundesweit fast drei Milliarden Euro verschlingt. „Dasselbe gilt für die Zeit,
die besser in der Pflege am Menschen investiert wäre“, betont Heinz-Georg
Eirund, Vorstand Caritasverband Brilon. Darüber hinaus soll der Beruf der
Pflegekräfte mehr Wertschätzung erfahren. „Pflege kann nicht jeder“, weiß
Fachbereichsleiterin Karen Mendelin als examinierte Krankenschwester. Pflege
ist ein Beruf, der auch nach Berufung verlangt: „Es ist ein Dienst am Menschen
mit Herz, Hand und Verstand“, sagt Vorstand Eirund. Und nicht zuletzt geht
Pflege viele Menschen an: zu Pflegende, Pfleger, Angehörige. Dazu die aktuellen
Zahlen der Caritas Brilon: In den ambulanten, teil- und stationären
Pflegediensten werden über 1.200 Patienten von über 400 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern begleitet und versorgt. Davon werden zu Hause über 900 Patienten
von den Teams der Sozialstationen gepflegt, betreut sowie im Alltag begleitet.
Im ersten Halbjahr 2014 wurden dabei über 112.000 Stunden bei über 185.000 Hausbesuche
geleistet.
Im monatlichen Mittel sind das über 26.300 Stunden. Jährlich legen die ambulanten
P
flegedienste
in den roten Caritas-Flitzern über eine Million Kilometer zurück. In der
stationären Pflege
der Senioreneinrichtungen sind die Pflege- und Betreuungskräfte 365 Tage im
Jahr rund um die Uhr für die Bewohner da. „Vor diesem Hintergrund wäre die
Erfüllung von immer mehr bürokratischen Forderungen seitens der Behörden und
Kostenträgern zielführender in die verbesserte Bewohnerversorgung investiert“,
fordert Karen Mendelin.
„Für
diese Menschen und für alle, die zukünftig auf Pflege angewiesen sind oder
einen Pflegeberuf erlernen möchten, wollen wir für bessere Rahmenbedingungen in
der Pflege kämpfen“, unterstreicht Vorstand Eirund. Solidarisch mitgetragen
wird der Ruf nach der Pflegewende von allen 850 Mitarbeitern in den 47 Diensten
und Einrichtungen in den Bereichen der Alten- und Krankenpflege, der
Behindertenhilfe und der Beratung und Offenen Hilfen des Caritasverbandes
Brilon. Und nicht zuletzt ist es ein Anliegen der Caritas Brilon, die Region in
Zeiten des demographischen Wandels zu stärken. „Dazu gehört, dass auch die
Pflegeversorgung auf den Dörfern zukünftig gesichert bleiben muss, ansonsten werden
die Dörfer zu verwaisten Orten“, schließt Eirund.
Info:
Weitere Informationen zu den Forderungen der „PflegeWende“ auf
www.caritas-paderborn.de. Dort können sich auch Bürger durch Ihre Unterschrift
auf der Online-Petition solidarisch erklären.