Brilon.
Zur guten Tradition ist das Sommerfest des
Dechant-Ernst-Hauses für Menschen mit Behinderung inzwischen geworden. In
diesem Jahr steht es unter dem Jubiläum des 25-jährigen Bestehens des
Wohnhauses – das erste der insgesamt fünf Wohnhäuser des Caritasverbandes
Brilon, in denen insgesamt 150 Menschen eine Heimat finden. Benannt wurde es
1981 nach dem damaligen Dechant Heinrich Ernst, der sich engagiert für den
Aufbau der Behindertenhilfe in Brilon eingesetzt hat.
Gefeiert wird am Sonntag, 11. Juni, in der Gartenstraße 34 in Brilon, wozu die
Bevölkerung recht herzlich eingeladen ist! Beginn ist um 11 Uhr mit der Feier
der Hl. Messe. Im Anschluss soll zurückgeblickt werden auf 25 Jahre Wohnen für
Menschen mit Behinderung. Ein vielfältiges Programm haben sich die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses
für alle Gäste einfallen lassen: neben den musikalischen Beiträgen des
Spielmannszuges Bigge-Olsberg, des Historischen Tambourcorps Brilon sowie des
Fanfarenzuges des THW Brilon sorgen kulinarische Leckereien, Kutschfahrten, ein
Flohmarkt, Modenschau, Kinderschminken, Luftballonkünstler sowie eine Dia-Show
und vieles mehr für garantiert beste Unterhaltung und gute Laune!
Wie sehr sich das Leben für Menschen mit Behinderung in 25 Jahren verändert
hat, davon wissen auch zwei Bewohnerinnen des Dechant-Ernst-Hauses zu
berichten. 1983 kamen Astrid Purwien und Elfriede Sommer zum Caritasverband
Brilon ins Dechant-Ernst-Haus und konnten von Beginn an in der Näherei der
Caritas-Werkstätten arbeiten. Hatten sie in ihrer vorherigen Wohnstätte in
großen Schlafsälen übernachten müssen, fühlten sie sich im Dechant-Ernst-Haus
direkt in ihrem gemeinsamen Zweierzimmer wohl. Hilfe zur Selbständigkeit stand
ebenfalls im Mittelpunkt, nach dem Konzept „Soviel Hilfe wie nötig – soviel
Selbständigkeit wie möglich!“. „Wir übten regelmäßig, wie man z. B. Wäsche
sortiert, wie man putzt und aufräumt und auch wie man kocht“, erzählt Astrid
Purwien.
Nach der „Zwischenstation“ in der Trainingsgruppe innerhalb des Hauses konnten
Elfriede Sommer und Astrid Purwien schließlich sogar in eine eigene kleine
Wohnung umziehen, seit 1995 wohnen sie nun in der Außenwohngruppe und meistern
dort ihren Alltag – werden gefördert aber auch gefordert! „Die Mitarbeiter
helfen uns bei allem, was wir nicht alleine können oder was Neues auf uns zu kommt“,
berichtet Astrid Purwien. Gemeinsame Ausflüge, Versammlungen und Feiern mit dem
Dechant-Ernst-Haus gehören zu ihrem Leben weiterhin dazu, ebenso wie die
Teilnahme an Aktivitäten außerhalb des Hauses. Auch für die Belange ihrer
Angehörigen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes
jederzeit zur Verfügung. Und so sind sich Elfriede Sommer und Astrid Purwien
einig: „Wir haben den Umzug nie bereut und sind froh, dass uns die Mitarbeiter
diese Möglichkeit eröffnet haben.“
Manuela Decker
Pressemitteilung
Seien Sie beim Sommerfest dabei!
Erschienen am:
01.06.2006
Beschreibung