Brilon.
Es wurde fleißig geschnippelt und geschält – Paprika
und Zucchini, Gurke und Champignons. Derart vitaminreich ging es fast immer zu,
wenn sich die Projektgruppe um Simone Lehmenkühler und Gabi Pingel traf. Beide Mitarbeiterinnen
des Caritasverbandes Brilon hatten sich zur Weiterbildung zur Sozialmanagerin
ein wichtiges Thema als Projektschwerpunkt überlegt: Menschen mit Behinderungen
aus den Wohnhäusern des Caritasverbandes im Umgang mit Ernährung und Bewegung sensibilisieren.
Am Aufbaubildungsgang
Sozialmanagement
nahmen beide ein Jahr
am Berufskolleg Olsberg teil – neben ihrer Tätigkeit in den Caritas-Wohnhäusern
als gelernte Heilerzeihungspflegerin bzw. Krankenpflegerin. Organisations- und Personalentwicklung
sowie Betriebswirtschaft und EDV standen u.a. auf dem Stundenplan. Zum
erfolgreichen Abschluss gehörte außerdem die Ausarbeitung eines Projektes.
Innerhalb von acht Treffen
vermittelten Simone Lehmenkühler und Gabi Pingel ihrer kleinen – aber feinen –
Gruppe aus fünf Bewohnerinnen und Bewohnern des Elisabeth- und des
Liboriushauses Theorie und vor allem viel Praxis in Bezug auf gute, gesunde
Ernährung gepaart mit Bewegung. Mit im Boot war außerdem Birte Thiele, die
zurzeit ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin absolviert und ehrenamtlich
am Projekt mitwirkte.
„Der Gesundheitsaspekt steht
im Vordergrund“, beschreibt Simone Lehmenkühler den Projektgedanken, der vor
allem daraus entstand, dass es auch bei vielen Menschen mit Behinderungen – zum
Teil auch wegen ihrer Behinderungen – zu Ernährungsproblemen, Bewegungsmangel
und daraus resultierenden Krankheitsbildern
kommt. Hier ein neues Bewusstsein zu schaffen, bedeutete für die
Projektleiterinnen vor allem eine hohe Lebensqualität zu vermitteln.
Theoretischen Anteilen, wie etwa die Ernährungspyramide, folgten vor allem
praktische Aktionen, wie gemeinsamer Einkauf, Kochen und gemeinsames Essen,
Entspannungsübungen oder auch ein Besuch im Promotio-Fitnessstudio im Briloner
Krankenhaus. „Aufklären und Selbständigkeit fördern“, so sind sich Simone
Lehmenkühler und Gabi Pingel einig, „sind unser Ziel. Bei allem, was unsere
Teilnehmer lernen, sollen sie sich auch wohlfühlen.“ Und das Konzept des
Projektes schien aufzugehen, da alle fünf Teilnehmer bis zum Schluss dabei
blieben – sozusagen vom ersten Obstsalat bis zum Grillabend und zur
Abschlussparty mit Büfett.
Manuela Decker