Beratung, Begleitung, Information: Sabine Becker, Leitung der Caritas-Sucht- und Drogenberatung, ist am 21. Juli mit einem Info-Stand in der Mescheder Fußgängerzone. FOTO: CARITAS BRILON / SANDRA WAMERS
Altkreis Brilon. Am Montag, den 21. Juli 2025, wird bundesweit der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende begangen. In vielen Städten finden Aktionen und stille Gedenkmomente statt. Auch im Hochsauerlandkreis wird ein öffentliches Zeichen gesetzt: In Kooperation mit dem Hochsauerlandkreis und dem Netzwerk JES NRW (Abkürzung für "Junkies, Ehemalige und Substituierte") nimmt die Caritas Sucht- und Drogenberatung mit einem Informationsstand in Meschede an der bundesweiten Aktionsreihe teil.
Von 10:30 bis 13:30 Uhr informieren Sabine Becker, Leitung der Caritas-Sucht- und Drogenberatung, und Bettina Arnolds von der suchtmedizinischen Ambulanz des Hochsauerlandkreises gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied von JES NRW in der Mescheder Fußgängerzone in der Nähe des Bronzereliefs über Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort.
Überdosierung oder der Tod durch Langzeitfolgen
Der Gedenktag steht unter dem Motto: "Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen". Damit wird deutlich gemacht: Eine Überdosierung oder der Tod durch Langzeitfolgen von Drogen wie HIV oder Hepatitis kann jede und jeden treffen - nicht nur die Konsumierenden selbst, sondern auch ihre Eltern, Partnerinnen und Partner, Kinder, Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn.
Blick auf Deutschland: Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 41 Jahren
Laut dem Jahrbuch Sucht 2025 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wurden im Jahr 2023 bundesweit 2.227 drogenbedingte Todesfälle erfasst - darunter 1.844 Männer und 383 Frauen. Hauptursache war der Konsum von Heroin mit 712 Todesfällen. Zudem stiegen die Zahlen im Zusammenhang mit Kokain und Crack deutlich an. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 41 Jahren.
Betroffenheit im Hochsauerlandkreis
Im Hochsauerlandkreis zeigt sich ebenfalls eine klare Betroffenheit: Die Sucht- und Drogenberatung der Caritas Brilon betreute im Jahr 2024 insgesamt 558 Ratsuchende - davon 382 Männer und 176 Frauen. "Von den 558 Ratsuchenden haben 520 Menschen wegen eigener Konsumerfahrungen u.a. mit Alkohol, Cannabis, illegalen Drogen Beratung in Anspruch genommen", erklärt Sabine Becker. "38 Angehörige suchten unsere Hilfe, um Unterstützung im Umgang mit konsumierenden Familienmitgliedern zu finden."
Beratung im gesamten Hochsauerlandkreis
Die Caritas-Suchtberatung ist im gesamten Hochsauerlandkreis aktiv - mit Ausnahme von Arnsberg und Sundern. Beratung ist kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch auch anonym möglich - in Brilon sowie an weiteren Standorten in Meschede, Winterberg, Marsberg, Bad Fredeburg und Eslohe.
JES steht für Junkies, Ehemalige und Substituierte und deren Engagement
Am Infostand in Meschede wird auch eine Vertreterin des Netzwerks JES NRW teilnehmen. JES steht für "Junkies, Ehemalige und Substituierte". Das bundesweite Netzwerk engagiert sich seit Jahren für die Rechte und Lebensbedingungen drogengebrauchender Menschen.
Im Mittelpunkt stehen Information, Beratung und Solidarität
Der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende wird seit über 25 Jahren jeweils am 21. Juli begangen. Er erinnert an die sogenannten "Drogentoten", aber auch an die Notwendigkeit, präventive, akzeptierende und lebensrettende Maßnahmen zu stärken und auszubauen. Im Mittelpunkt stehen Information, Beratung und Solidarität mit Betroffenen und Angehörigen.
Kontakt für Rückfragen und Beratung - auch anonym:
Caritasverband Brilon e. V.
Sucht- und Drogenberatung
Obere Mauer 1, 59929 Brilon
Telefon: 02961 7799770
E-Mail: psbb.brilon@caritas-brilon.de
www.caritas-brilon.de/suchtberatung
Externe Links zum Gedenktag und Institutionen, die helfen:
www.gedenktag21juli.de
www.jes-bundesverband.de
www.dhs.de