Matthias Nork, Andreas Rösler, Gerhard Büngener, Peter Bösel, Marie-Luise Schulze-Jansen (Koordinatorin der LAG der Caritas Werkstatträte NRW und Frauenbeauftragten), Markus Rockstroh, Jens Decker und Daniela Emmerich.
FOTO: CARITAS BRILON / SANDRA WAMERS
Brilon/HSK. Unter dem Motto "Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr - jetzt!" beteiligen sich auch Werkstätten aus dem Sauerland am landesweiten Protesttag am 5. Mai 2025. Ziel der Aktion ist es, auf bestehende Barrieren im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufmerksam zu machen und Verbesserungen für alle Bürgerinnen und Bürger einzufordern - insbesondere für Menschen mit Behinderungen, Ältere und Familien.
"Ein guter ÖPNV nützt allen - auch älteren Menschen. Denn die meisten Behinderungen sind nicht angeboren, sondern entstehen durch einen Unfall oder im Alter", sagt ein Sprecher des Bündnisses Sozialverträgliche Mobilitätswende NRW, das den Protesttag gemeinsam mit dem Landesbehindertenrat NRW organisiert.
Sauerland wird aktiv - mit Podcast und Film
Im Sauerland machen sich zwei Werkstätten für Menschen mit Behinderung stark für eine barrierefreie Mobilität:
- Der Werkstattrat der St. Martin Werkstätten des Caritasverbandes Brilon dreht eine kurze Story unter der Frage: "Haltestation = Endstation?"
- Der Werkstattrat der Bigger Werkstätten des Josefheims produziert dem Podcast Diagnose d3 - der inklusive Podcast in dem Betroffene von ihren Erfahrungen mit dem ÖPNV berichten - etwa über zu enge Türen, zu hohe Einstiegskanten oder verwirrende Ticket-Automaten.
Der Protesttag rückt konkrete Fragen in den Fokus, denen sich die meisten Reisenden schon einmal stellen mussten:
- Gibt es genug Stellplätze für Rollatoren, Kinderwagen, Rollstühle oder Fahrräder?
- Sind Fahrplan-Apps, Ticket-Automaten oder Auskunftssysteme leicht verständlich - auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder wenig Technik-Erfahrung?
- Wie nutzerfreundlich sind Sprache, Navigation und Oberflächen von digitalen Angeboten?
"Barrierefreiheit ist kein Sonderwunsch. Sie bedeutet Teilhabe - für alle. Wer heute jung ist und keine Einschränkungen hat, kann morgen schon auf barrierefreie Angebote angewiesen sein", sagt eine Daniela Emmerich, Werkstatträtin der St. Martin Werkstätten in Brilon.
Hintergrund zum Aktionstag
Der Protesttag am 5. Mai ist Teil des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Landesweit rufen Verbände, darunter auch der Landesbehindertenrat NRW, dazu auf, bestehende Hürden im ÖPNV sichtbar zu machen - mit Fotos, Aktionen vor Ort oder digitalen Beiträgen. Ziel ist es, den Druck auf die Politik zu erhöhen, damit Barrierefreiheit nicht länger ein Lippenbekenntnis bleibt.