Delegiertenversammlung Caritasverband Brilon mit Ehrungen durch Domkapitular Dr. Thomas Witt, Vorsitzender des Caritasverbandes im Erzbistum PaderbornFoto: CVB / Wamers
Brilon. Die Umbau- und Modernisierungsarbeiten der Wohnhäuser St. Hildegard am Mühlenweg sind abgeschlossen. Der Caritasverband Brilon ist als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert. Der Werkstattstandort Hinterm Gallberg ist durch den Bau einer Halle mit neuem Maschinenpark erweitert worden. In der neuen St. Engelbert-Kapelle wird seit Weihnachten Gottesdienst gefeiert, eine Etage darunter lädt das Café CariTasse im Seniorenzentrum St. Engelbert Bürger zur Begegnung ein. Das ist nur eine kleine Auswahl der in den vergangenen zwölf Monaten abgeschlossenen Projekte, die auf der Delegiertenversammlung des
Caritasverbandes Brilon jetzt vorgestellt wurden. Insgesamt fokussiert die Caritas Brilon aktuell 60 Leitprojekte neben dem laufenden Tagesgeschäft. „Sind Sie zufrieden mit unserer Arbeit“, fragte Vorstandsvorsitzender Heinz-Georg Eirund die 30 Delegierten, „Denn diese Frage zu stellen, das ist Ihr Recht.“ Die Delegiertenversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium und nimmt alle Rechte und Pflichten einer Mitgliederversammlung wahr. Dazu gehört auch die Entlastung des hauptamtlichen Vorstandes und des ehrenamtlichen Caritasrates für das zurückliegende Berichtsjahr, die jetzt bei der Delegiertenversammlung für beide Verbandsorgane einstimmig ausgesprochen wurde. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, wie schon allein die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen beweisen.
Vorstandsvorsitzender Heinz-Georg Eirund stellt den Tätigkeitsbericht vor.Foto: CVB Wamers
Monatlich hat die Caritas Brilon einen Finanzbedarf von 1,8 Millionen Euro. „Diese werden zu 98 Prozent aus Leistungsentgelten erwirtschaftet“, betonte Vorstandsvorsitzender Heinz-Georg Eirund und unterstrich: „Der Anteil der Kirchensteuermittel liegt dabei bei 1 Prozent des Gesamthaushaltes.“ Der Ortsverband, in dessen Trägerschaft mittlerweile 49 Einrichtungen und Dienste liegen und dessen Dienstgemeinschaft über 900 Köpfe zählt, agiert im Spannungsfeld zwischen Wohlfahrt und Wirtschaftlichkeit. „Wir müssen die Wirtschaftlichkeit sicherstellen, um unsere Dienste nachhaltig zu sichern und sie innovativ weiterzuentwickeln. Die Ökonomisierung der sozialen Systeme ist durch den Gesetzgeber nachhaltig eingeführt worden. Dabei sind die Rahmenbedingungen mitunter zu oft geprägt durch die unangemessene Forderung nach noch mehr Optimierung, Effizienz und Effektivität sowie Arbeitsverdichtung“, kritisierte Eirund und stellte klar: „Wir arbeiten mit und für Menschen. Deshalb tragen wir zum einen die Verantwortung für Menschen, die unserer Dienste bedürfen, zum anderen für die Menschen, die bei uns arbeiten.“
Eine besondere Gruppe von Menschen ist in den vergangenen Monaten noch weiter in den Blickpunkt
Delegiertenversammlung Caritasverband Brilon e.V.Foto: CVB / Wamers
geraten: Die Menschen, die Zuflucht und neue Hoffnung in Deutschland suchen. „Leider ist die Debatte um die Flüchtlinge auch von Sozialneid geprägt und schlägt teils sogar um in Hass“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Als Caritas müssen wir das Rückgrat haben, gegen Generalisierungen und Stammtischparolen das Wort zu erheben.“ Das Leitmotiv der Caritas heißt: Not sehen und handeln. Dabei dürfe das Engagement – auch in anderen Feldern – nicht vom Gesetzgeber überspannt werden: „Nicht alles, was der Staat in seinen Sozialgesetzen verankert hat, kann durch das Ehrenamt gestemmt werden“, so Eirund. Der Erhalt, Ausbau sowie die Vielfältigkeit sozialer Dienstleistungen und Angebote stabilisieren den sozialen Frieden im Land.
Neu im Caritasrat
Auf der Delegiertenversammlung wurden drei neue Mitglieder in den Caritasrat, der das Aufsichtsgremium des Caritasverbandes Brilon ist, gewählt. Ab 1.1.2016 werden der Arzt Michael Reiss (60), der Rechtsanwalt und Notar Ludwig Albracht sowie Klaus Weber, Kämmerer der Stadt Warburg, ihre Ehrenämter antreten. Sie werden die Nachfolge von Dr. Reinhold Döbbeler, Karl-Willi Hesse und Franz-Josef Leikop antreten, die zum 31.12.2015 aus dem Caritasrat ausscheiden werden.