Altkreis Brilon. Je näher der Höhepunkt des närrischen Treibens rückt, umso stärker steigt häufig der Alkoholkonsum. "Denn ob Karneval, Fasching oder Fastnacht, ob Alaaf oder Helau, für viele sind die tollen Tage die Zeit der - im wahrsten Sinne des Wortes - rauschenden Feste", sagt Liliane Schafiyha-Canisius, Leitung der Sucht- und Drogenberatung des Caritasverbandes Brilon. Viele Menschen fordern sich gegenseitig zum Feiern und Mittrinken auf, denn Karneval ohne Alkohol kann sich niemand wirklich vorstellen. Mit Aussprüchen wie " Man gönnt sich ja sonst nichts" wird die Vorfreude auf die närrischen Tage geschürt. Sonst in beruflichen oder familiären Zwängen gefangen, verheißen die närrischen Tage die lang herbeigesehnte Möglichkeit, einmal abzuschalten und den Alltag hinter sich zu lassen. Sicher ist es so, dass auf einer Faschingsparty, einem Karnevalsumzug oder einer Karnevalssitzung durch alkoholische Getränke die Stimmung steigt, dass manche Leute humorvoller, lustiger, enthemmter werden.
Der soziale Druck zum Mittrinken wächst mit der Ausgelassenheit der Stimmung: Häufig stehen Beteiligte mit 2 bis 3 Flaschen alkoholhaltigen Getränken in der Gruppe, fühlen sich selbst zum Austrinken und weiteren Rundengeben animiert oder heizen andere dazu an. Wer nicht mitprostet, wird schief angeguckt und muss sich erklären. Die Stimmung kann jedoch schnell umschlagen: Mit steigender Promille gewinnen bei Beteiligten plötzlich Gleichgewichtsstörungen, Sprechstörungen (das berühmte "Lallen"), Reizbarkeit, Übelkeit oder unangepasstes Verhalten die Oberhand. Einige überschreiten eine Grenze und finden alkoholbedingt nicht mehr die "innere Bremse" und laufen aus dem Ruder.
Was tun, wenn aus dem Schwips ein Rausch wird und die Steuerungs- und Kontrollfähigkeiten zunehmend verloren gehen? Am besten lassen Sie es gar nicht so weit kommen.
Damit der Spaß beim Feiern auch zu vorgerückter Stunde erhalten bleibt, rät die Suchtberatung des Caritasverbandes Brilon zu maßvollem Alkoholkonsum und gibt darüber hinaus folgende Tipps:
- Alkoholgetränke sind keine Durstlöscher, sie entziehen dem Körper Flüssigkeit
- zwischendurch alkoholfreie Getränke zu sich nehmen und gut essen!
- Trinkrhythmus selbst bestimmen und immer wieder Nein sagen zu angebotenen Alkoholika, sich nie unter Druck setzen lassen!
- Sich der Vorbildfunktion für Kinder und Jugendlichen bewusst sein
- Alkohol nicht als Problemlöser einsetzen!
- Kein Fahren unter Alkoholeinwirkung!
- Kein kombinierter Konsum verschiedener Suchtmittel
Wenn die Einhaltung der o.g. Tipps anlässlich von Partys oder jahreszeitlichen Festen wie Karneval schwer fällt oder Sie Ihren Alkoholkonsum überprüfen möchten, sprechen Sie uns an: Unter der Telefonnummer 02961/3053 gibt die Suchtberatung des Caritasverbandes Brilon von montags bis freitags Auskunft und einen kurzfristigen Gesprächstermin, entweder in Brilon selbst oder in unseren Nebenstellen Meschede, Winterberg, Schmallenberg, Marsberg oder Eslohe.