Brilon.
„Nehmen Sie unsere Sorgen und Anliegen mit – sowohl
in den Kreistag als auch nach Düsseldorf zur Landesregierung“, richtete
Caritas-Vorsitzender Heinz Hillebrand seine Worte an MdL Hubert Kleff und den
Vorsitzenden des Kreisjugendhilfeausschusses Wolfgang
Diekmann, als beide zu Gast beim Caritasverband Brilon waren.
CV-Geschäftsleitung
und Vorstand hatten zum Informations- und Meinungsaustausch eingeladen und den
Bereich der Behindertenhilfe dabei in den Vordergrund gestellt.
Fünf Einrichtungsleiter stellten ihren
jeweiligen Dienst und ihre Einrichtung vor. Für die Frühförderung Christel
Wahle, den Heilpädagogischen Kindergarten Birgit Kürmann, die Wohnhäuser für
Menschen mit Behinderung Eva Guntermann, die Werkstätten für Menschen mit
Behinderung Engelbert Kraft sowie für das Ambulante Wohnen und das
Sozialtherapeutische Wohnheim Haus Nordhang Harald Koch.
Klarheit schaffen bezüglich
der Finanzierungen und Kostenträger sowie der Abbau von Verwaltung und
Bürokratie waren in allen Bereichen die gemeinsamen Problematiken und
Forderungen. Hubert Kleff stellte seinen Standpunkt dar, dass es wichtig sei, immer
aus der Sicht der Betroffenen zu urteilen. Sowohl zum Wohl des Kindes als auch
des erwachsenen behinderten Menschen.
Zum Thema Finanzkürzung
konnte der Landtagsabgeordnete nur wenig Hoffnungen machen, da die neue
Landesregierung klare Sparmaßnahmen durchsetzen müsse, allerdings „muss der
Topf mit dem Gesamtbudget neu betrachtet und evtl. verteilt werden, damit eine
Gleichbehandlung sicher gestellt werden kann“, so Kleff.
„Durch Umstrukturierungen
und Kompensierung von Arbeitsabläufen tragen wir durchaus schon zum Sparen
bei“, so Geschäftsführer Heinz Georg Eirund, „allerdings hat dies auch Grenzen.
Durch die Deckelung von Pflegesätzen, bei gleichzeitigen Kostensteigerungen im
Bereich der Personal- und Sachkosten erleben wir bereits seit mehreren Jahren
indirekte Kürzungen.“
Mit dem ambulant betreuten
Wohnen wurde ein wichtiges aktuelles Thema angeschnitten. Hier warnte Kleff vor
blindem Aktionismus: „Ambulant vor stationär – egal was es kostet. Das kann
nicht sein.“
Allerdings fordert der
Landschaftsverband eine deutliche Ambulantisierung. „Dies ist nur dann möglich,
wenn die Rahmenbedingungen hierfür geschaffen werden“, so Eirund. „Schlimm ist,
dass ambulant als die bessere Wohnform vom Landschaftsverband definiert wird.
Dies ist falsch und ungerecht. Viele Behinderte können nur stationär betreut
werden und finden aufgrund des großen Engagements der Mitarbeiter in unseren
Häusern nicht nur einen Heimplatz sondern Heimat und Wärme.“
Für die Menschen, die
ambulant betreut werden könne, hält der Caritasverband Brilon neben den
stationären auch ambulante Wohnangebote für Suchtkranke, geistig Behinderte und
psychisch Kranke vor. Harald Koch forderte, die Durchlässigkeit zwischen den
Alternativen stationär, teilstationär und ambulant unbürokratisch in alle
Richtungen durchlässiger zu gestalten, um für jeden Menschen die passende
Wohnform zu finden.
Sowohl Hubert Kleff als auch
Wolfgang Diekmann versprachen, die Anregungen und Anliegen in ihren jeweiligen
Fraktionen themenbezogen zur Sprache zu bringen.
Manuela Decker