Düsseldorf/Paderborn. Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am heutigen 12. Mai haben die Wohlfahrtsverbände in NRW unter dem Motto „Wir für Sie“ ihre landesweite „Initiative für eine gute Pflege heute und in Zukunft“ gestartet. „Wir wollen verdeutlichen: Für eine Pflege, die sich der Versorgungssicherheit der pflegebedürftigen Menschen, der Menschenwürde und hohen Qualitätsstandards verpflichtet fühlt, braucht es verlässliche sozialpolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen“, sagte Ludger Jutkeit, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW, heute in Düsseldorf. Darauf weisen Pflegekräfte der Wohlfahrtsverbände, darunter auch der Caritas im Erzbistum Paderborn, in der Zeit vom 12. bis zum 19. Mai im Rahmen von Aktionen und Veranstaltungen hin.
Aus ihrer 15-jährigen Berufserfahrung berichtete Cora Schwarz, Altenpflegerin in der Caritas-Sozialstation in Paderborn-Schloß Neuhaus. Sie wünscht sich bessere Rahmenbedingungen und damit eine höhere Attraktivität für den Pflegeberuf. Denn dieser sei auf guten und engagierten Nachwuchs angewiesen: „Die Pflege braucht noch viel mehr selbstbewusste, verantwortungsvolle Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die bereit sind, sich für andere Menschen einzusetzen.“ Für eine gute Pflege sei es zwingend notwendig, genügend Nachwuchskräfte zu gewinnen. Deshalb engagiert sich Cora Schwarz auch im Rahmen der Kampagne „PflegeWENDE – jetzt!“, mit der die katholische Alten- und Gesundheitshilfe im Erzbistum Paderborn nicht weniger als einen nationalen Kraftakt für eine Pflegewende fordert.
Obwohl sich die Altenpflege in der Vergangenheit massiv zur ambulanten Versorgung hin entwickelt hat, ist die Quote der stationären Versorgung in den letzten Jahren bei rund 30 Prozent konstant geblieben. Der Umfang der ambulanten Pflege beträgt 20 Prozent, rund 50 Prozent der Pflege leisten Angehörige im häuslichen Umfeld. „Wir wissen aber, dass das Potential der Pflege durch Angehörige in den nächsten Jahrzehnten sinken wird“, so Ludger Jutkeit. Deshalb müsse die fachliche pflegerische Versorgung qualitativ und quantitativ ausgebaut, die sogenannten Quartiere gestärkt werden. „Für eine nachhaltige und demographiefeste Entwicklung der Quartiere benötigen wir ein gemeinsames Bündnis mit einer – auch finanziellen – Beteiligung des Landes und der Kommunen“, forderte Jutkeit unter Betonung einer ausreichenden Finanzierung der ambulanten und stationären Pflege.
Hohe Bedeutung habe die Ausbildung für die Zukunftssicherung der Pflege, sagte Helene Maqua, Sprecherin des Fachausschusses Pflege und Gesundheit der Freien Wohlfahrtspflege NRW. „Um auch in Zukunft genügend Menschen in unserem Land für eine Ausbildung in der Pflege zu interessieren, muss die Attraktivität der dazugehörigen beruflichen Handlungsfelder gesteigert werden. Dabei spielen die qualitative und quantitative Sicherung der pflegerischen Versorgung und die Sicherstellung einer leistungsgerechten Bezahlung eine wichtige Rolle.“
In der Freien Wohlfahrtspflege in NRW sind 124.000 Pflegekräfte und zahlreiche Ehrenamtliche tagtäglich in 829 ambulanten Pflegediensten, 379 Tagespflegeeinrichtungen und 1.399 Alten- und Pflegeheimen tätig. – Darunter sind knapp 14.000 Pflegekräfte der katholischen Alten- und Gesundheitshilfe im Erzbistum Paderborn in 95 ambulanten Pflegediensten, 42 Tagespflegen und 119 Alten- und Pflegeheimen.
Mehr Informationen zur Initiative und den Aktionen vor Ort: www.wir-fuer-sie-in-nrw.de